Krielow: Unterschied zwischen den Versionen
(Die Seite wurde neu angelegt: „200px|thumb|left|Wappen von Krielow“) |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
(15 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:Wappen_Krielow.png|200px|thumb|left|Wappen von Krielow]] | [[Datei:Wappen_Krielow.png|200px|thumb|left|Wappen von OT-Krielow]] | ||
Der Ort wurde 1248 erstmals urkundlich als "crile", 1249 "krile" erwähnt. Die Herkunft des Namens "Krielow" ist nicht eindeutig zu erklären. Es gibt verschiedene Deutungen. Eine davon ist "kriel", ndl. für "Rand, schmale Borte".<ref>Weitere Informationen in "Die Ortsnamen der Zauche", von Reinhard E. Fischer,Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1967</ref> Von dem einst vorhandenen mittelalterlichen Ringwall ist leider nicht mehr viel zu erkennen. | |||
Die Gemarkung Krielow beherbergt zwei interessante Biotope. Zum einen den sogenannten "Krielower See", auch "Krielower Luch" genannt und ein Trockenrasen-Areal in den Krielower/Derwitzer Bergen. Das Naturschutzgebiet (NSG) "Krielower See", ein Überbleibsel der Eiszeit, ist heute fast verlandete.<ref>In der Brandenburger Liste der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie unter DE 3543-301.</ref> Das Trockenrasengebiet ist bedeutend jüngeren Datums und verdankt sein Entstehen des menschlichen Eingriffs in die Natur. Als in den 40-zigern des 19. Jahrhunderts die Bahnlinie Potsdam-Magdeburg gebaut wurde, benötigte man für den Bahndamm in Potsdam (Charlottenhof) Unmengen an Sand. Alle in der Nähe liegenden Quellen wurden angezapft. Fast 100 Jahre später wurden für den Autobahnbau (heute "Westlicher Berliner Ring") wieder Sand benötigt. Eine Lorenbahn ging von Krielow, über Groß Kreutz, Bochow bis zu den Baustellen bei Plötzin. | |||
Eine größere Bedeutung erlangte der Ort durch den "ersten richtigen Menschheitsflug" von Otto Lilienthal<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Lilienthal</ref>. Der östlich gelegene "Mühlenberg" bot dem Flugpionier ein geeignete Absprungstelle. Seinen Flugapparat hatte er beim Derwitzer Müller untergeracht. Heute gibt es in Derwitz eine kleine Gedenkstätte und ein Denkmal auf dem "Spitzberg". | |||
Als mit der Gemeindereform 2003 die Gemeinden des Amtes ihre Selbständigkeit verloren und sich zu einer Großgemeinde zusammenschlossen, war das Aus der eigenständigen Hoheitszeichen der Dörfer besiegelt. Vom Innenministerium gibt es dazu folgende Festlegung: ''"Da die aufgenommenen Gemeinden ihre Rechte als eigenständige Gebietskörperschaften abgeben, verlieren deren genehmigte Wappen und Flaggen ihre Qualität als kommunale Hoheitszeichen. Sie können aber von Vereinen oder bei Stadtfesten u. ä. als sogenannte Ortsteilwappen weiter verwendet werden."''</ref>]] | |||
[[Datei:Ortsschild-Krielow_P92A7332.jpg|200px|thumb|right|Ortsschild; Aufn. W.H.j. 10/2019]] | |||
Zu DDR-Zeiten gehörte der Ort zum Kreis Potsdam Land. Nach der Wende schloss er sich mit 5 andern Gemeinden zum „Amt Groß Kreutz“ zusammen. 2003 wurden die Gemeinden Bochow, Deetz, Groß Kreutz, Krielow und Schmergow sowie die Gemeinden Götz, Jeserig und Schenkenberg des Amtes Emster-Havel zur neuen Gemeinde Groß Kreutz/Emster zusammengeschlossen. Name der Großgemeinde wurde am 1. Juli 2004 in Groß Kreutz (Havel) geändert. <ref>Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 1. April 2004. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 15. Jahrgang, 2004, Nummer 14, Potsdam, 14. April 2004, S. 191</ref> | |||
Am 1. Oktober 2023 wurde die Kirche nach jahrelanger Sanierung in Gegenwart des Superintendenten Pfarrer Siegfried-Thomas Wisch und Pfarrer Sebastian Mews wieder eröffnet. | |||
'''Baudenkmal und Kriegerdenkmal''': (Übersicht [[https://ns.gis-bldam-brandenburg.de/hida4web/search?smode=advanced&sort=ort&text=&text-join=&landkreis=%22Potsdam-Mittelmark%22&ort=Krielow&gemeinde=Gro%C3%9F+Kreutz+%28Havel%29&strasse_haus=&sachbegriff=&datierung=&datierung_extended=&datierung_extended-max=&ignore_datierung=&kuenstlername=&werkstattname=&personenname=&juristische_person=&document_nr=]] | |||
* Radfahrerkirche in Krielow [[https://www.youtube.com/watch?v=G2DFlXQeILU]] | |||
* Dorfkirche und Kirchhof, Lilienthalstraße, ID-Nr. 09190252 [[https://ns.gis-bldam-brandenburg.de/hida4web/search?smode=advanced&sort=ort&text=&text-join=&landkreis=&ort=Krielow&gemeinde=&strasse_haus=&sachbegriff=&datierung=&datierung_extended=&datierung_extended-max=&ignore_datierung=&kuenstlername=&werkstattname=&personenname=&juristische_person=&document_nr=09190252]] | |||
* Lilienthal-Denkmal, auf dem Mühlenberg, ID-Nr. 09190573 [[https://ns.gis-bldam-brandenburg.de/hida4web/search?smode=advanced&sort=ort&text=&text-join=&landkreis=&ort=Krielow&gemeinde=&strasse_haus=&sachbegriff=&datierung=&datierung_extended=&datierung_extended-max=&ignore_datierung=&kuenstlername=&werkstattname=&personenname=&juristische_person=&document_nr=09190573]] | |||
<gallery> | |||
Datei:Kirche_1768_bildgröße ändern.jpg|Kirche; Aufn. W.H.j. 9/2011 | |||
Datei:Kirchturm_1763_bildgröße ändern.jpg|Kirchturm; Aufn. W.H.j. 9/2011 | |||
Datei:Krielow-Kirche_1713769048020.jpg|Altar und Taufbecken; W.H.j. 4/2024 | |||
Datei:Krielow-Kirche_1713769047981.jpg|Kanzel; W.H.j. 4/2024 | |||
Datei:Krielow-Kirche_1713769047946.jpg|Aufgang zum Glockenturmm; W.H.j. 4/2024 | |||
Datei:Krielow-Kriegerdenkmal2_P92A5233_bildgröße ändern.jpg|Kriegerdenkmal; Aufn. W.H.j. 9/2011 | |||
Datei:Krielow-Kriegerdenkmal4_P92A5235_bildgröße ändern.jpg|Kriegerdenkmal; Aufn. W.H.j. 9/2011 | |||
Datei:Kirche-Krielow,_DSC05680.JPG|Kirchturm am Tag der Wiederöffnung am 1. Okt. 2023; Aufn. B. Gebauer 10/23 | |||
Datei:Kirche-Krielow,Altarraum_IMG2457.jpg|Altarraum zum Erntedankfest und Wiederöffnung am 1. Okt. 2023; Aufn. B. Gebauer 10/23 | |||
</gallery> | |||
==Weblinks und Fußnoten== |
Aktuelle Version vom 23. September 2025, 19:35 Uhr
Der Ort wurde 1248 erstmals urkundlich als "crile", 1249 "krile" erwähnt. Die Herkunft des Namens "Krielow" ist nicht eindeutig zu erklären. Es gibt verschiedene Deutungen. Eine davon ist "kriel", ndl. für "Rand, schmale Borte".[1] Von dem einst vorhandenen mittelalterlichen Ringwall ist leider nicht mehr viel zu erkennen.
Die Gemarkung Krielow beherbergt zwei interessante Biotope. Zum einen den sogenannten "Krielower See", auch "Krielower Luch" genannt und ein Trockenrasen-Areal in den Krielower/Derwitzer Bergen. Das Naturschutzgebiet (NSG) "Krielower See", ein Überbleibsel der Eiszeit, ist heute fast verlandete.[2] Das Trockenrasengebiet ist bedeutend jüngeren Datums und verdankt sein Entstehen des menschlichen Eingriffs in die Natur. Als in den 40-zigern des 19. Jahrhunderts die Bahnlinie Potsdam-Magdeburg gebaut wurde, benötigte man für den Bahndamm in Potsdam (Charlottenhof) Unmengen an Sand. Alle in der Nähe liegenden Quellen wurden angezapft. Fast 100 Jahre später wurden für den Autobahnbau (heute "Westlicher Berliner Ring") wieder Sand benötigt. Eine Lorenbahn ging von Krielow, über Groß Kreutz, Bochow bis zu den Baustellen bei Plötzin.
Eine größere Bedeutung erlangte der Ort durch den "ersten richtigen Menschheitsflug" von Otto Lilienthal[3]. Der östlich gelegene "Mühlenberg" bot dem Flugpionier ein geeignete Absprungstelle. Seinen Flugapparat hatte er beim Derwitzer Müller untergeracht. Heute gibt es in Derwitz eine kleine Gedenkstätte und ein Denkmal auf dem "Spitzberg".
Als mit der Gemeindereform 2003 die Gemeinden des Amtes ihre Selbständigkeit verloren und sich zu einer Großgemeinde zusammenschlossen, war das Aus der eigenständigen Hoheitszeichen der Dörfer besiegelt. Vom Innenministerium gibt es dazu folgende Festlegung: "Da die aufgenommenen Gemeinden ihre Rechte als eigenständige Gebietskörperschaften abgeben, verlieren deren genehmigte Wappen und Flaggen ihre Qualität als kommunale Hoheitszeichen. Sie können aber von Vereinen oder bei Stadtfesten u. ä. als sogenannte Ortsteilwappen weiter verwendet werden."</ref>]]
Zu DDR-Zeiten gehörte der Ort zum Kreis Potsdam Land. Nach der Wende schloss er sich mit 5 andern Gemeinden zum „Amt Groß Kreutz“ zusammen. 2003 wurden die Gemeinden Bochow, Deetz, Groß Kreutz, Krielow und Schmergow sowie die Gemeinden Götz, Jeserig und Schenkenberg des Amtes Emster-Havel zur neuen Gemeinde Groß Kreutz/Emster zusammengeschlossen. Name der Großgemeinde wurde am 1. Juli 2004 in Groß Kreutz (Havel) geändert. [4]
Am 1. Oktober 2023 wurde die Kirche nach jahrelanger Sanierung in Gegenwart des Superintendenten Pfarrer Siegfried-Thomas Wisch und Pfarrer Sebastian Mews wieder eröffnet.
Baudenkmal und Kriegerdenkmal: (Übersicht [[1]]
- Lilienthal-Denkmal, auf dem Mühlenberg, ID-Nr. 09190573 [[4]]
Weblinks und Fußnoten
- ↑ Weitere Informationen in "Die Ortsnamen der Zauche", von Reinhard E. Fischer,Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1967
- ↑ In der Brandenburger Liste der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie unter DE 3543-301.
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Lilienthal
- ↑ Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 1. April 2004. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 15. Jahrgang, 2004, Nummer 14, Potsdam, 14. April 2004, S. 191