Das Dorfleben in der Rückschau auf sieben Jahrhunderte: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Chronik Groß Kreutz
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'''1837''': Ein Rittergut und das Dorf hat 43 Wohnhäuser
'''1837''': Ein Rittergut und das Dorf hat 43 Wohnhäuser


'''1810''': Am 24. September brannte die Posthalterei in Groß Kreutz ab. Sie wurde Opfer einer Brandstiftung, siehe
'''1810''': Am 24. September brannte die Posthalterei in Groß Kreutz ab. Sie wurde Opfer einer Brandstiftung, siehe [[Kriminalität]]


'''1817''': In einem Schreiben aus dem Kugelkopf des Kirchturms wird ein sehr trockenes Jahr erwähnt. Die Roggen und Weizenernte viel besonders schlecht aus, die übrigen Feldfrüchte gerieten mäßig, Obst reichlich und der Wein vorzüglich.
'''1817''': In einem Schreiben aus dem Kugelkopf des Kirchturms wird ein sehr trockenes Jahr erwähnt. Die Roggen und Weizenernte viel besonders schlecht aus, die übrigen Feldfrüchte gerieten mäßig, Obst reichlich und der Wein vorzüglich.

Version vom 25. Mai 2023, 09:48 Uhr

Die Geschichte einer Siedlung von den Anfängen an zu erzählen, ist nur wenigen Orten vergönnt. Denn wann sich hier die ersten Menschen angesiedelt haben und woher sie kamen ist nicht überliefert. Deshalb spricht man auch von einer vorgeschichtlichen Zeit. Im Kapitel Bevölkerungs- und Siedlungsverhältnisse wird auf die bis jetzt vorliegenden Erkenntnisse zu dieser Zeit eingegangen. Eine der wichtigsten Quellen für den interessierten Laien, sind die Forschungsergebnisse von Historikern. Der einfachste Weg sich diese zu Eigen zu machen, sind deren Veröffentlichungen. Das "Historisches Ortslexikon für Brandenburg" (s. Quellen der Chronik) ist so eine Fundgrube. Sie soll auch hier Licht in die frühen Jahrhunderte bringen. Erkenntnisse aus dieser Zeit stammen zum überwiegenden Teil aus Urkunden zu Eigentumsfragen oder der statistischen Erfassung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen für den Landesherren. Die bedeutendeste Quelle aus dem frühen Mittelalter ist das "Landbuch der Mark Brandenburg von Karl V."[1] aus dem Jahre 1375.

21. Jahrhundert

2023

  • "Am 23. Januar 2023 ehrte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gemeinsam mit BVR-Präsidentin Marija Kolak und DOSB-Präsident Thomas Weikert die Finalisten in den Räumlichkeiten der DZ BANK in Berlin und gab die Sieger des "Großen Stern des Sports" in Gold 2022 bekannt. Die Sportvereine aus allen Teilen Deutschlands reisten gemeinsam mit ihren Partnerbanken in die Bundeshauptstadt, um beim Bundesfinale dabei zu sein."[2]. Der Bundespräsident übergab der FSV-Abordnung die Urkunde über den 3. Platz im Bundeswettbewerb zum Goldenen Stern des Sports. Siehe [3]

2022

  • 9. September: 20. Birnenfest in Groß Kreutz. Bedingt durch die Corona-Pandemie musste das jährlich am zweiten Wochenende im September stattfindende Birnenfest drei mal verschoben werden. Jetzt im Spätsommer des Jahres 2022 kann endlich das kleine Jubiläum starten. Am Freitagabend, dem 9. September , ist die Eröffnung mit einem Konzertabend. Um 19.00 Uhr sollte es richtig losgehen, doch was richtig losging war ein eine kräftige Gewitterhusche über dem Groß Kreutzer Festplatz. Trotz dieses etwas ungemütlichen Auftakts begann eine Sechs-Mann-Band des Polizeiorchesters im großen Zelt mit schwungvollen Melodien den anwesenden Zuhörern einzufangen. Das Zelt füllte sich immer mehr und ca. 100 Gäste lauschten begeistert so manchem Evergreen aus den vergangenen Jahrzehnten. „Ohrwürmer“ wie Karats „Über 7 Brücken“, Hildegard Knefs „Rote Rosen“ und Reinhard Mays „Über den Wolken“ ließ richtige Partystimmung aufkommen.
  • Trotz der 30ziger Zone in der Bahnhofstraße kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Verkehrsunfällen in der Kurve am Gutshof. Nun ist das Grundstück Bahnhofstraße 19 (Tierarztpraxis) durch Leitplanken und Poller besser geschützt.

2021

  • Juni: Im Ort beginnen Kabelverlegearbeiten für die Sicherstellung von Stromanschlüssen für Elektrofahrzeuge. Es werden Erdkabel mit 240 mm² Leiterquerschnitt verlegt.
  • 26.September: Wahl des Deutschen Bundestages.

2020

2019

  • 26. Mai sind Kommunalwahlen im Land Brandenburg. Wahl der Gemeinderäte und Ortsvertretungen.

2018

Groß Kreutz hat einen neuen Pfarrer bekommen. Pfr. Sebastian Mews ist mit seiner Familie aus Treuenbrietzen hierher gezogen.?

  • 21.Februar: Auf ihrem 174. Treffen begehen die Ortschronisten des Kreises Potsdam-Mittelmark ihren zwanzigsten Jahrestag der Gründung im Strohhaus. Am 18. Februar 1998 wurde hier der Verein CPM e.V. gegründet.
  • Februar: Jürgen Oelker lässt die alten Produktionsgebäude der Kunststeinfabrik in der Lehniner Straße abreißen.


2017

  • Die Zahnarztpraxis in der Brandenburger Straße wird vom Zahnarzt Lars Löwenstein am 19. Mai eröffnet.
  • Am 20. juni eröffnet die Gaststätte "Adriano" gleich nebenan ein Eiskaffee. Dies musste aber sofort wieder schließen, da irgend welche Bestimmungen nicht eingehalten wurden.

2016

  • Im Dorf werden VDSL-Schaltschränke aufgestellt.
  • Im März wird durch den Künstler Philipp das Bild an den Giebel des Heimatmuseums gesprayt.

2015

  • Am 29. Mai wird die Halbmeilensäule an der B1 kurz vor dem Groß Kreutzer Ausbau aufgestellt und am 6. Juni feierlich enthüllt und übergeben. Am selben Tag findet das Groß Kreutzer Familienfest statt und wird an der ehemaligen Trasse der Lehniner Kleinbahn ein von Wolfgang Haak entworfenes Gedenkschild aufgestellt.
  • Am 24. Juni findet im Strohhaus die feierliche Verabschiedung des Ortsvorstehers Wolfgang Messerschmidt und die Amtsübergabe an Thomas Becker statt.

2014

  • Auf der Urnengemeinschaftsanlage (UGA) ist der erste Tote beigesetzt worden.
  • Am 11. Mai findet in der Kirche ein Solokonzert von Malte Hübner statt. (M. Hübner ist gebürtiger Groß Kreutzer)

2013

  • 13. September Birnenfest
  • 8. Dezember Adventsmarkt am Strohhaus. Ausrichter ist der Kulturförderverein von Groß Kreutz

2012

  • Die Gemeinde plant auf dem kommunalen Friedhof eine Urnen-Gemeinschaftsanlage.
  • Am 24. März schließt die Schlecker Filiale in Groß Kreutz.

2011

2010

2009

2008

2007

  • Am 17. Juli Eröffnung des Marken Diskounters "NETTO" in der Potsdamer Straße. Auf dem Betriebsgeländer der ehemaligen Baufirma Liere hat der "rote Netto" seine Filiale in Groß Kreutz gebautt.

2006

2005

2004

2003

2002


2001


2000

20. Jahrhundert

1999: Im August gab es einige unschöne Szenen von Rechtsradikalen, sogenannten Skinheads, in der Gemeinde . Die hier einen ambulanten Textilhandel betreibende Vietnamesen wurden angegriffen und mussten die Flucht ergreifen. Die zehn Randalierer wurden durch Spezialkräfte der Polizei der Wohnung eines Gesinnungsgenossen in der Bochower Straße 22 festgenommen. Auch auf den neben dem "Super-Spar-Laden" an der B1 stehenden Imbissstand einer vietnamesischen Familie, die seit Jahren im Ort wohnt, wurden verfassungsfeindliche Symbole geschmiert.- Im November eröffnete das "Pink-Haus" (seinen Namen verdankt es der Fassadenfarbe) ein Laden für Drogerie- und Geschenkartikel im Rotdornweg seine Pforten.

1998

  • 18. Februar: Die Chronistenvereinigung Potsdam-Mittelmark (CPM e.V.) wird am 18. Februar 1998 im Groß Kreutzer Strohhaus gegründet. Mit Unterstützung der Kulturabteilung des Kreises (Doris Patzer) und auf Initiative von Chris Rappaport (Deetz) und Wolfram Hübner (Groß Kreutz) wurde der kreisweit agierende Verein ins Leben gerufen. Vorsitzender wird Willi Blasek (Fohrde), GF u.1. Stellvertreter Wolfram Hübner, 2. Stellvertreter: Carmen Hohlfeld (Caputh), Kassierer: Chris Rappaport (Deetz), Schriftführerin: Christa Weber (Wildenbruch).

1997

  • 5. September, das Begegnungszentrum und Nachbarschaftshaus "Strohhaus" (Strohdachhaus) wird eröffnet.
  • 25. September, es wird der erste Supermarkt in Groß Kreutz eröffnet. Die aus Lehnin stammende Frau Karin Wienke hat die Leitung des Euro-Sparmarktes übernommen. Er steht etwa an der Stelle, wo früher das Chausseehaus stand.
  • Oktober, Die bananen-Reifeanlage bei der Firma Frucht-Express ist in Betrieb gegangen

1985

  • Donnerstag, der 3. Januar: Adolf Wedemann kommt bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Er fuhr mit einem Handkarren unbeleuchtet auf der Chaussee in Richtung Groß Kreutzer Ausbau, ein Autofahrer, in die gleiche Richtung fahrend, hatte ihn zu spät erkannt. Jedes Dorf hat seine besonderen Menschen, manche nennen sie Sonderlinge.- Adolf war so Einer, man könnte ihn als ,,das "Faktotum" von Groß Kreutz bezeichnen. Der Junggeselle, schon weit über Vierzig, lebte im "langen Haus". Beschäftigt war er auf dem Gut, aber bekannt war er vielen Groß Kreutzern als ein fleißiger Helfer beim "Kohlen schippen" oder "Holz hauen". Gerade älteren Bürgern war er ein unentbehrlicher Helfer, der für einen geringen Lohn die schweren und teilweise auch schmutzigen Arbeiten übernahm.
  • Sonnabend, der 9. März, Verkehrsunfall an der "Sandschelle"
  • Sonntag, der 10. März, Einbruch in das LEZ (Ländliche Einkaufszentrum) - im Volksmund "Konsum". Erzählt wurde von einem Schaden von ca. 3.000,- Mark.
  • Dienstag, 12. März (Datum ist nicht gesichert) Fleischermeister Jedamski hat einen Verkehrsunfall in der Potsdamer Straße auf Höhe des HO-Ladens (Parnemann)
  • Freitag, der 29. März, Eine Lehrlingsbrigade der "Energieversorgung" beginnt mit der Verkabelung des Rotdornweges. (Vaters Dias sind vom 1.4.85)
  • Sonntag, der 9. Juni, Der evangelische Kindergarten in der Lehniner Straße feiert sein 85-jähriges Bestehen.
  • Montag, der 14. Oktober, Mit den ersten Schiebearbeiten für einen neuen Bergeraum (Scheune) der Milchviehanlage des VEG(Z) wird begonnen.
  • Sonnabend, der 26. Oktober, Brand in Harry Mertens KFZ-Werkstatt (im Anbau links vom Hauptgebäude) in der Brandenburger Straße. Der Brand wurde von Möwes bemerkt und Rüdiger Titsch alamierte die Groß Kreutzer FFW (Freiwillige Feuerwehr).
  • Dienstag, der 10. Dezember, Elternbeiratswahl in der Schule; Zeitungsausschnitt: Märk.Volksstimme
  • Dienstag, der 17. Dezember, Schreiben vom Rat des Kreise; Zeitungsausschnitt: Märk.Volksstimme
  • Mittwoch, der 17. Dezember, Über dem Blumenladen in der Potsdamer Straße wird die erste Leuchtreklame in Groß Kreutz in Betrieb genommen. In grünen Buchstaben: "zierpflanzen – gpg neu-bochow”

1956: In der Bahnhofstraße (2E und 2F) nahe dem Kleinbahndam wird für Angehörige des VEG Groß Kreutz ein Doppelwohnhaus gebaut. Es ist ein sogenannter "Versuchsbau". Versuchsbau insofern, dass das Kellergeschoss aus Beton besteht und als Schutzraum im Rahmen der Zivilverteidigung der DDR bei bestimmten Notlagen dienen sollte.

1952: Errichtung einer Getreidelagerhalle für die VEAB Groß Kreutz und Grundstücksübertragung an die VdgB Groß Kreutz [4]

1933 bis 1945 - Die Nazizeit

1945

  • Als Währungsmittel galt in jener Zeit alle Arten von Lebensmitteln, Zigaretten und Schnaps. Von der Marwitz entlohnte seine Hilfskräfte mit trockenen Erbsen. Zwei Waggons mit 30t waren, trotz der Kämpfe um Berlin, aus Friedersdorf wohlbehalten in Groß Kreutz gelandet. Scharen von Flüchtlingsfrauen halfen bei der Frühjahrsbestellung, allein 100 ha Kartoffeln konnten in den Boden gebracht werden.
  • Aus Richtung Lehnin kommend, besetzte am 24. April die Rote Armee das Dorf. Im Ort gab es keine Gegenwehr, so dass die Einnahme relativ "friedlich" verlief, bis auf einige furchtbaren Drangsalierungen, insbesondere der weiblichen Bevölkerung durch Soldaten. Einzelne, besonders geräumige Häuser, wurden zeitweise besetzt. Die Bewohner mussten bei Nachbarn oder Bekannten unterkommen. Der Oberinspektor des Gutes, Artur Kiok, wurde erschossen. Es wurde kolportiert, dass er zum Opfer wurde, weil man des verhassten Vorarbeiters, der für unmenschliche Behandlungen der Zwangsarbeiter bekannt war, nicht habhaft werden konnte. In der folgenden Zeit folgten noch einige politisch bedingte Morde. Die Bewohner des Herrenhauses kamen relativ glimpflich davon. Durch die Internierung seines norwegischen Vetters Bernhard Hjort und anderer norwegischer Bürger, wurde der Gutsherr mit seiner Familie verschont. Dies war auf die Tatsache zurück zu führen, dass eine große schwedische Flagge und Plakate, auch in russischer Sprache, dem Anwesen eine gewisse Neutralität verlieh. Es wurde auch berichtet, dass eine schweizer Fahne gehisst worden sei, denn einige Schweizer Bürger lebten im Ort. Aus Tradition und Erfahrung waren die Meister der Rinderzucht Spezialisten aus der Schweiz. Deshalb wurden die Meister in der Rinderzucht noch Jahrzehnte lang "Schweizer" genannt, obwohl sie gar nicht mehr die schweizerische Staatsangehörigkeit hatten. Der Gutsherr wurde aus dem Herrenhaus vertrieben und kam beim Pfarrer Kalkowski unter. Im September wurde die Bodenreform durchgeführt.
  • 12. Oktober: Am 11 Oktober bekam Bodo v.d. Marwitz den Ausweisungsbefehl und musste am nächsten Tag mit dem Rest seiner Familie und einem Sack der notwendigsten Dinge Groß Kreutz verlassen.

1943: Feldscheunenneubau in Groß Kreutz [BLHA 37 Friedersdorf-Groß Kreutz 196]

Anfang April 1937: Auszug aus den Erinnerungen von Bodo von der Marwitz (S. 65ff) an seinen Diener August Lummert, zu Verdeutlichung, wie das gesellschaftliche Klima in dieser Zeit war. Es handelte sich um das Richtfest für „Die Marwitz Kolonie“. „Die Behörden und Parteidienststellen hatten Wind bekommen von dem Unternehmen und mochten diese Anlage gern darstellen als ein Stück der Erfolge nationalsozialistischer Initiative, und so sagten sich ungebetene Zahlreiche Würdenträger, darunter gar mit goldbestickten braunen Uniformen zum Richtfest an. Auf ihre Anfrage war ihnen ein Treffen um 2 Uhr mittags im „Herrenhaus“ genannt. … Wir fuhren in großer Kolonne ganz dicker Wagen, mit imponierenden Standarten versehen, durchs Dorf zum Bauplatz – ich mit dem Öbersten an der tête. Dort selbst, an der Einfahrt zur neuen Siedlung, sollte in das Fundament für einen riesigen Findling die Bauurkunde eingemauert werden, die aber vorsorglich in schonverschlossener Bleikapsel bereit lag, denn es schien mir nicht geraten, diesem Auditorium den Text der Urkunde vorzuzeigen. Sie ermangelte jeder sonst üblichen Huldigungen des „Führers“, erklärte den gedachten Zweck der Errichtung der Siedlung und führte alle am Bau beteiligten Männer namentlich auf. Auf dem Dachstuhl des ersten Hauses stand schon der polier Paul der Firma Meissgeier aus Brück, der schon alle meine sonstigen vielen Bautengerichtet hatte. Und er begann seinen Spruch mit den üblichen Gruß an „unseren geliebten Führer“, dem wir auch an dieser Stelle den Dank dafür abstatten müßten, dass er uns Arbeit und Brot gegeben habe, um danach aber fortzufahren: „Was aber hätte unser Führer gemacht, wenn Herr von der Marwitz uns nicht gerufen und den Auftrag zu diesem bau erteilt hätte ---!“ Mir wurde langsam schwül! Ich mußte erwidern! Mir schien die Situation geeignet, ganz frech nun unter Anwendung der Vokabeln von „Blut und Boden“ und „Verbundenheit mit der Scholle“ zu erklären, daß dies Bauvorhaben eine Bestätigung sein sollte und Zeichen auch meiner Verbundenheit mit der Heimat, und darum die Bitte wagte um die Erlaubnis der versammelten „hohen Hoheitsträger“, diese Siedlung auf den Namen „Die Marwitz Kolonie“ taufen zu dürfen, indem ich mich ihnen in fragender Geste zuwandte. Die Überrumpelung gelang, sie nickten zustimmend, und ich war vorbeigekommen an den mir zuvor angetragenen Vorschlag, die Namen „Hitler“ oder „Robert Ley“[5] Und ich erklärte weiter, dass auf dem Stein unter die Worte „Die Marwitz Kolonie“ noch gesetzt werden sollte: „Der Kinderreiche den Kinderreichen“, da diese sieben Häuser mit den Namen meiner sieben Kinder in erster Linie den kinderreichen Familien zugewiesen werden sollten.“

5. März 1933: Die Wahlen zum Deutschen Reichstag und Landtag brachten in Groß Kreutz folgendes Ergebnis [PTZ vom 6. März 1933]. Wahlergebnisse in Groß Kreutz zum Reichstag Wahlberechtigte: 711, Gültige Stimmen: 655 (92,1%), Stimmscheine: 17, Ungültige: 3, Nationalsozialisten: 293 (41,2%), Sozialdemokraten: 99 (13,9%), Kommunisten: 104 (14,6%), Zentrum: 5 (0,7%), Kampffront Schwarz-Weiß-Rot: 131 (20,3%), Deutsche Volkspartei: 12 (1,7%), Christlich-Soziale: 0, Deutsche Staatspartei: 8 (1,1%), Deutsche Bauernpartei: 0, Soz. Kampfgemeinschaft: 0. Fazit - 59,6% der Groß Kreutzer haben recht-konservativ gewählt. Wahlergebnisse in Groß Kreutz zum Landtag. Wahlberechtigte: 711, Gültige Stimmen: 655, Stimmscheine: 17, Ungültige: 5, Nationalsozialisten: 286 (40,2%), Mit Hindenburg: 13, Sozialdemokraten: 94 (13,2%), Kommunisten: 103 (14,5%), Zentrum: 5 (0,7%), Mittelstand: 1 (0,1%), Kampffront Schwarz-Weiß-Rot: 131 (20,3%), Deutsche Volkspartei: 10 (1,4%), Christlich-Soziale: 0, Deutsche Staatspartei: 7 (0,9%). Zur Landtagswahl sieht das Ergebnis ganz ähnlich aus. Die Rechten und Nationalsozialisten erhielten 60,5% stimmen, gegenüber den Linken und Liberalen mit nur rund 30%.

Weimarer Republik

1931; Auf Anordnung des Kreisschulrates wurde am 1. April die Hilfslehrerstelle wieder eingezogen, trotz gleichbleibender Schülerzahl (121) (aus Schulchronik)

1929; Da die drei Klassen, Jahrgang 1 und 2, eine Schülerzahl von 56 aufwies, wurde Klasse geteilt, so dass Groß Kreutz jetzt eine vierklassige Schule besitzt. Die Regierung sandte am 1. September 1929 den Schulamtsbewerber J. B. als Hilfslehrer nach Groß Kreutz. (aus Schulchronik)

1928; Die Gutsbezirke wurden aufgelöst. Alle Standorte, auch die Wohnplätze, bilden eine Gemeinde. Die Schule ist eine dreiklassige Gemeindeschule.

1927: Fünfzigjahrfeier des Landwirtschaftlichen Vereins Groß Kreutz

1918: In dem 1900 erbauten Kinderheim (Kindergarten) wurde eine evangelische Diakonissenstation eingerichtet. Sie hatte die Aufgabe, die Kranken und Hilfsbedürftigen in der Gemeinde zu betreuen.


Die letzten Jahre der Kaiserzeit

1910; Der Erweiterungsbau des zweiten Schulhauses (Schule in der Schulstraße, heute Kita "Storchennest") ist fertiggestellt und ein dritter Klassenraum geschaffen.(aus Schulchronik)

1907: Neubau zweier Feldscheunen und eines Familienhauses in Groß Kreutz während der Vormundschaftsverwaltung [BLHA 37 Friedersdorf-Groß Kreutz 192]

1905; Die hiesige Schule ist eine Sozietätsschule, welche der Gemeinde und dem Rittergute selbigen Namensgehört. Sie ist eine dreiklassen Schule mit zwei Lehrern. (aus der Schulchronik)

1900: A) Das Dorf zählt 120 Häuser und 662 ha B) das Rittergut 25 Häuser mit 796ha.


19. Jahrhundert

1877: Am 25. Juni Gründung des Landwirtschaftsverein Groß Kreutz und Umgebung. [BLHA, Rep. 59B Landwirtschaftsverein Groß Kreutz und Umgebung]

1858: A) Das Dorf hat 7 öffentliche Gebäude, 40 Wohnhäuser, 116 Wirtschaftsgebäude und eine Getreidemühle; 2285 Morgen gehören dem Dorf, davon entfallen auf die Gehöfte 46 Mg, 1743 Mg Acker, 300 Mg Wiese, 196 Mg Weide. B) das Rittergut hat 12 Wohn- und 26 Wirtschaftsgebäude; 3063 Mg ist es groß, davon 58 Mg Gehöfte, 1787 Mg Acker, 354 Mg Wiese, 189 Mg Weide und 665 Mg Wald. 1848: Albert von Arnstedt hat eine " Bürgerwehrtruppe" von Bewohnern aus den umliegenden Dörfern aufgestellt, um dem König bei den revolutionären Unruhen in Berlin zu Hilfe zu eilen. Die Pieken soll der Schmiedemeister W. Peters geschmiedet haben, und v. Arnstedt selber hatte zwei kleine Kanonen beschafft.[6].

1837: Ein Rittergut und das Dorf hat 43 Wohnhäuser

1810: Am 24. September brannte die Posthalterei in Groß Kreutz ab. Sie wurde Opfer einer Brandstiftung, siehe Kriminalität

1817: In einem Schreiben aus dem Kugelkopf des Kirchturms wird ein sehr trockenes Jahr erwähnt. Die Roggen und Weizenernte viel besonders schlecht aus, die übrigen Feldfrüchte gerieten mäßig, Obst reichlich und der Wein vorzüglich.


1810: Kemnitz ist eine Tochterkirche von Groß Kreutz. Außer dem Lehrer sind noch zwei Schneider im Ort, wovon eine wegen Arbeitsmangel aufgegeben wurde. Früher mussten auch die Kinder aus Kemnitz hier zu Schule gehen. (s. Schulbericht 1810)

1806: Durchzug von Truppen auf der neuen "kunststraße" durch das Dorf, mit wenig Einquartierungen. Dies sollte sich jedoch in den folgenden Wintern sehr ändern (Pfarrer Müller).

1801: Zum Dorf gehören 10 Ganzbauern, 9 Ganzkossäten, 2 Büdner, 12 Einlieger, eine Schmiede, Krug, Windmühle. 10.000 Mg Holz und 60 Mg Gemeinholz (Wald, der der ganzen Gemeinde gehört), 6 Mg Weinberge; 42 Bauernhufen und 16 Lehnhufen (gepachtetes Land) werden bearbeitet. Im Dorf wurden 38 Feuerstellen registriert, so dass man von 38 Wohnhäusern ausgehen kann.


Mittelalter bis Beginn der Neuzeit

1375: In dem o.g. Landbuch wird berichtet, dass der Ort 42 Hufen hat. Davon hat der Pfarrer 3 Hufen, der Schulze hat 2 Hufen und der Dorfvorsteher hat vom Patron von Rochow 7 Hufen als Lehen bekommen; außerdem gibt es im Dorf einen Krug.

1450: Das Dorf ist immer noch 42 Hufen groß. Herr von der Groeben hat 5 Hufen und eine Herde (wahrscheinlich Schafherde, Anmerk. d. Chronisten). 1451 wird berichtet, dass v.d. Groeben und der Schulte 6 Hufen haben. Einen Schäfer und den Krug gibt es.

1533: Es wird der Schulze erwähnt und zu acht Höfen gehört eine Dorfhufe. Die Dorfhufe oder Allmende ist ein Allgemeineigentum von Dorfbauern. Es wird Bezug weiterhin genommen zu der Wüstung Hatenow. Der erste Bauer hat dort 3 Hufen, drei haben je 2 wüste Hufen, Einer hat eine wüste Hufe, weiterhingibt es 8 Hüfner, einer von ihnen hat auch 1 wüste Hufe auf Hatenow. Es werden 9 Höfe erwähnt von denen sechs wahrscheinlich jeder 1 wüste Hufe habe. (Nach dieser Rechnung ergeben sich 20 Hufen zu Hatenow)

1541: Es wird von 100 Kummunikanten berichtet

1580: 1 Hof mit 4 Hufen hat Herr v. Rochow zu sich genommen.

1589: Es gibt 9 Abgabepflichtige, 1 Kossät und einen Schneider.

1608: Es wird ein Rittersitz des Herrn von Hacke bezeugt.

1624: Die Zeit des Dreißig jährigen Krieges. Es werden 10 Hüfner, 10 Kossäten, 1 Schmied, 1 Hirte, 1 Pachtschäfer, 1 Paar Hausleute, 1 Schneider,und die Schäferknechte aufgezählt; das Dorf umfasst mit den Hufen von Hatenow 39 Hufen; der Rittergutsbesitzer hat 12 Hufen. der Pfarrer hat 2 Hufen. Von einem Hof mit 4 Hufen wird berichtet, dass er von den Herrschaften übernommen wurde.

 Die Neuzeit ist kein fester Zeitpunkt. Als Beginn der Neuzeit wird oft die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert angesetzt. Zeiten von gravierenden Entdeckungen und geistigen Umbrüchen folgten. Das Zeitalter der Aufklärung mit dem Höhepunkt der Französischen Revolution beendet die frühe Neuzeit.

1652: Nach dem furchtbaren Dreißigjährigem Krieg lebten im Dorf 14 Personen. Es gab 3 Hüfner, einer davon ist der Schulze und 4 Kossäten.

1680: Patent, daß niemand von Fremden und Reisenden an ungewöhnlichen Passagen über die Ströhme sich übersetzen lassen, noch sonst einiger Schleiff-Wege bedienen solle [7] In den letzten Jahrzehnten des 17. Jh. und in den ersten Jahrzehnten des 18. Jh. grassierte die Pest in deutschen Landen.

1682/83: Aus diesen Jahren wird erwähnt, dass es 31 3/4 Mittelhufen gibt und über die Hälfte, nämlich 19 2/3 gehören dem Adel. Es gibt 10 Kossätenhöfe, eineinhalb sind verlassen (wüst) und werden nicht bearbeitet.

1686: "Patent, daß die Unterthanen, insonderheit in kleinen Städten, Flecken und auf dem Lande nützliche Bäume pflantzen sollen " [8]

1745: Im Dorf leben zehn Bauern und acht Kossäten. Es gibt eine Schäferei und eine Windmühle.

1775: Büsching listet in seiner "Vollständigen Topographie der Mark Brandenburg" für Groß Creutz folgendes auf: Es ist ein Dorf mit einer Mutterkirche, mit einer Schäferei und Windmühle; es gehört zur Provinz "Mittelmark" und zum Kreis "Zauche"; es ist ein adeliger Ort und unterliegt der geistlichen Inspektion (kirchlichen Aufsicht) von Neustadt Brandenburg[9] und der Patron der Pfarrkirche und die Gerichts-Obrigkeit oblag dem Besitzer des Ortes (Carl Botho Gottfried v. Hacke)

1772: Außer dem Prediger werden acht Bauern, acht Kossäten, ein Müller und ein Schmied erwähnt.


Quellen

  • [1]Brandenburger Domstiftsarchiv: Depositum- Pfarrarchiv Groß Kreutz, GrK 5/71a; „Verzeichnis der Höfe von Groß Kreutz mit ihren Besitzern“ enthält auch Nachrichten über Kirchhof und Kirche (unter Nr. 40 - 42) und Nachrichten über das Dorf Kemnitz (unter 43)“
  • [2] Plato, Die Chronik des Dorfes Grossenkreutz geführt bis zum Jahre 1827, Brandenburg
  • [3] Lebensgeschichte des Pfarrers Friedrich Julius Petzel, Seite 35
  • [4] Handschriftliche Aufzeichnungen von Lehrer Friedrich Klapper bzw. seiner Tochter aus dem Jahre 1945
  • [5] MAZ-Potsdam-Land, 10. Oktober 1992
  • [6] Festschrift „700 Jahre Groß Kreutz“, Seite 71-Freiwillige Feuerwehr
  • [7] BLHA, 37 Friedersdorf-Groß Kreutz 230/2





Fußnoten

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Landbuch_Karls_IV.
  2. https://www.vr.de/privatkunden/news/preisverleihung-sterne-des-sports.html
  3. https://www.fsvgrosskreutz.de/sterne-des-sports-in-berlin-seid-auch-ihr-live-dabei/
  4. BLHA 3.1.2. 250 Z-B 780
  5. Robert Ley war einer der führenden Politiker zur Zeit des Nationalsozialismus und Reichsleiter der NSDAP. Ein Siedlungstyp wurde nach ihm benannt, der in den 1930er Jahren in ganz Deutschland verbreitet war. Diese Art Siedlung besteht aus Einfamilienhäusern inmitten von Gärten.
  6. lt. Generalanzeiger für das Havelland, Nr.43, vom 21. Februar 1927
  7. CCM_Theil-5,Abth.4,Capitel-II. Capitel. Von Pest-Ordnungen und dahin gehörigen Sachen; vom 30. Octobr. 1680
  8. Corpus Constitutionum Marchicarum (CCM) / Theil 6, Abth. 1; CLXVII. vom 5. Mart 1686
  9. damals waren Brandenburg und Neustadt Brandenburg eigenständige Städte