Glaubensgemeinschaften

Aus Chronik Groß Kreutz
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Glaubensgemeinschaften

Die Kirche in Groß Kreutz, Nordseite; Aufn. W.H.j. 2021
Kirche innen um 1905, Postkarte
Der Barockaltar von 1722
Kanzel des Barockaltars; Aufn. W.H.j. 2009
Südfenster, Andenken an Marie v.d.Marwitz; Aufn. W.H.j. 2016
Nordfenster, Andenken an Albert v.d.Marwitz; Aufn. W.H.j. 2016

Seit der Reformation ist Groß Kreutz ein evangelisch geprägter Ort. Vom ersten protestantischen Pfarrer Laurentius Schulte wird 1526 berichtet. Dies ist umso bemerkenswerter, da der Landesherr Kurfürst Joachim I. noch streng katholisch war. Erst sein Nachfolger, Joachim II. bekannte sich 1539 offiziell zu der neuen Glaubensrichtung, als er erstmals das Abendmahl „in beiderlei Gestalt“[1] zu sich nahm. Der evangelische Gedanke sickerte wohl langsam und in unterschiedlichen Geschwindigkeiten in die Mark Brandenburg ein. Seit damals ist die evangelische Kirche mit ihrem Bekenntnis zu den Lehren Martin Luthers die dominante Glaubensrichtung im Dorf. Die Prediger wurden von dem jeweiligen Patron[2] berufen, in Groß Kreutz also von dem Rittergutsbesitzer.

In den zwanziger Jahre versuchte eine Sekte in Groß Kreutz Fuß zu fassen. Anhänger von Joseph Weißenberg, die sogenannten "Weißenberger" hatten heftige Auseinandersetzungen mit dem hiesigen Pfarrer.[3].

Nach der Wende waren verstärkt junge Menschen auf Missionstour in der ganzen Berliner Umgebung im Einsatz und warben für andere Glaubensrichtungen.

Die evangelische Kirchengemeinde

Das Gotteshaus

Die evangelische Kirche (s.a. Denkmalschutz) in Groß Kreutz ist ein mittelalterlicher Feldsteinbau aus dem 13. Jahrhundert mit westlichem Breitturm. Nach dem Dreißigjährigem Krieg wurde sie mehrfach umgebaut, am Ostgiebel sieht man heute noch die zugemauerten Fenster und den Giebelaufbau. Das Innere wurde 1722 unter dem Patron Adam von Hacke und seiner Gemahlin Susanne, geb. von Schladen, neu gestaltet und am 2. August des Jahres zusammen mit dem barocken Kanzelaltar feierlich eingeweiht.[4] Früher wurde der Erweiterungsbau auf 1775 datiert. Nach Erkenntnissen des Denkmalschutzes ist aufgrund der Bauausführung und des verwendeten Baumaterials dies neu zu bewerten. 1849 wurde das Kirchenschiff durch zwei verputzte Ziegelbauten erweitert und erhielt dadurch einen kreuzförmigen Grundriss. 1858 erhielt der Turm eine Schiefereindeckung. 1905-07 wurde das Kircheninnere renoviert und der Altarraum (Chor) erhielt zwei neue Fenster mit Glasmalerei im Neorenaissancestil. Sie wurden zum Andenken an den königlichen Major Albert Ludwig von der Marwitz auf Groß Kreutz und Friedersdorf (1851-1900) und seiner Frau, Marie Eva von der Marwitz, geb. von der Schulenburg (1865-97) von ihren Kindern gestiftet. Das Südfenster stellt die Kreuztragung Christi und Veronika mit dem Schweißtuch dar und das Nordfenster Christus am Ölberg. Im Glockenturm befinden sich zwei schöne Glocken, die der Sage nach aus Nahmitz stammen. Die größere mit der Inschrift „o . rex . glorie . veni . c . pace * ano . dom m.ccccx" - „O König der Ehren komme in Frieden - im Jahre des Herren 1409“, auf der wenig kleineren steht, "ave + maria + anno dmo M . CCCCC" - „Sei gegrüßt Maria - im Jahre des Herren 1500“. Der frühere Turm aus Holz und Fachwerk wurde im Jahre 1775 durch einen Steinturm ersetzt und die Kirchen wurde durch Seitenschiffe vergrößert.[5] Neuere Erkenntnisse datieren den Erweiterungsbau auf später. 1757 bekam die Kirchengemeinde die erste Orgel vom Patron geschenkt. Die jetzige stammt aus dem Jahre 1800 vom Orgelbauer Marx aus Berlin. Sie kostete mit Aufstellen 606 Thaler, 12 ggs 6 pf[6]. Den Turm ziert seit 1815 eine Stunden- und Viertel-Uhr. Die mit Akrebie geführten Abrechnungsbücher der Kirchen geben präzise Auskunft, wofür die vereinnahmten und gestiftete Gelder verwandt wurden. Weitere wahre Fundgruben sind oft die Kugelknopfe der Kirchtürme. Blitz und Sturm überstehend, bergen sie Zeugnisse längst vergangener Zeiten, so auch in Groß Kreutz. Als im Jahre 1994 der Turmknopf von der Kirchturmspitze geholt wurde, enthielt sein Inneres eine Kupferpatrone. Sie war dicht verlötet, so daß der Inhalt gut erhalten blieb. Man fand Handschriften aus den Jahren1811, 1887 und 1929, sowie vier Münzen.[7] Unter Punkt "Historische Dokumente" sind einige Dokumente zu finden.

Das Gebäude wurde innen mehrfach neu gemalert und dem jeweiligen Zeitgeschmack angepasst. Die letzte umfassende Restauration wurde im Jahre 1987 begonnen mit der Erneuerung des Innenputzes gegen Durchfeuchtung, der Entfernung der Gedenktafeln und des Patronatsgestühls aus dem Altarraum, der Rekonstruktion der E-Anlage und der malermäßigen Instandsetzung von Innenraum und Altar durch die Firma Hans Sell aus Berlin. Die Qualität war äußerst unbefriedigend und gipfelte in einer unfachmännischen Restaurierung des Altars. Dann kam die Wende und es wurde vom Institut für Denkmalpflege festgelegt, den Kanzelaltar in der historischen Fassung von 1775 (1722) wiederherzustellen. Der Restaurator Ulrich Kobelius aus Potsdam vollendete zur Zufriedenheit Aller das Werk. Nachdem Turm, Dach, Seitenschiffe, Uhr und Läutwerk repariert bzw. erneuert waren[8], konnte nach fast zehnjähriger Bauzeit die Kirche wieder voll genutzt werden. Die gusseisernen Gedenktafeln aus dem Altarraum, die an die in der nicht zugänglichen Gruft beigesetzten Familienangehörigen von Hacke und von Arnstedt erinnern, fanden, nachdem sie ungesichert außen an der Gebäudewand abgestellt wurden, und zu rosten anfingen, endlich im Kirchturm einen geschützten Platz. Zur Innenausstattung der Kirche gehören neben dem Altar, dem Taufbecken und den Holzsitzbänken, auch einige Ölgemälde früherer Patrone und eine Truhe auf der Empore der Südseite und ein großformatiges Ölgemälde "Christus unter dem Kreuz" von Rosa Petzel[9] Es wurde von dem Pfarrer Friedrich Petzel und seiner Gattin gestiftet. Nachkommen seiner Familie ließen 2019 im Atelier H. Fritsche in Berlin das Bild restaurieren.

So manch Einer hat sich vielleicht schon über das Stück Metall am Kirchturm, gleich neben der Kirchentür gewundert. Hinter der Metallplatte verbirgt sich eine im Jahre 1893 vom königliche Landesvermessung durchgeführte Höhenvermessung, mit der Höhenmarke, ein eiserner Bolzen von 18 cm Länge und 4 cm Stärke, der im Mauerwerk verankert ist.

Die Wtterfahne des Groß Kreutzer Kirchturms zeigt die Jahreszahl 1775. Die Buchstabenfolge (links auf der Abbildung): Kleinformatige Zeichen „DGC“, Großformatige Buchstaben C.B.G.V.H.- steht für „ Carl Botho Gottfried v. Hacke“. Unter der Jahreszahl befindet sich das stilisierte Wappen von der Familie von Hacke. Die Buchstabenfolge (rechts auf der Abbildung) in Windrichtung: Unter dem Wappen der Familie von Ribbeck befinden sich folgende Buchstaben: I.S.E.V.R. - steht für „Johanna Sophie Elisabeth von Ribbeck.

Der Kirchhof

Der Kirchhof an der evangelischen Kirche im alten Ortszentrum ist den Gemeindmitgliedern der Kirchengemeinde, mit einigen Ausnahmen, vorbehalten. Er wurde 1783 mit einer hohen Steinmauer eingefriedet. Zu Zeiten, als das Dorf noch nicht so groß war, hatten die einzelnen Familien fest zugewiesene Grabstellen, die "Erbbegräbnisse", auf dem Friedhof.[10] Mit anwachsender Bevölkerung wurde der Platz immer knapper. Eine der ersten Maßnahmen war die Aufforderung, die Betattungen in Reih und Glied vorzunehmen. Wenn man vom Groß Kreutzer Friedhof erzählt, sollte auf keinen Fall die "Tausendjährige Linde" vergessen werden. Ihre Fragmente stehen nordöstlichen vom Giebel der Kirche. In der Plato-Chronik wird auf sie auf Seite 17 erwähnt und unter 8.3 Naturschutz und Jagd berichtet. Die Gestaltung der einzelnen Gräber hat sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder geändert. Auf einem alten Foto sieht man die gusseisernen Grabeinzäunung vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, die zu dieser Zeit üblich waren. Heute ist sie vom Geschmack und dem Geldbeutel der Hinterbliebenen abhängig. Zu einer ganz alten Tradition gehörte, dass die Patronatsherrschaften in der Krypta der Kirche ihre letzte Ruhe fanden. Als der Platz dort nicht mehr ausreichte, wurden sie am Ostgiebel des Gotteshauses beigesetzt. Der Bilhauer Blichmann schuf einen Sockel auf dem ein Stahlhelm mit darunter liegendem Schwert liegt, zum Gedenken an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Zwillinge Bernhard und Gebhard von der Marwitz. Am Giebel ein großes Sandsteinkreuz mit dem Motto: "Uns ist bange aber wir verzagen nicht", dem Wappen derer v.d. Marwitz mit dem Spruch: "RF VIRFSCIT" - [11] Unsere Kirchengruft ist nicht mehr zugänglich. Einige alte Grabsteine sind erhalten geblieben und erinnern an längst vergangene Zeiten. Ein Grabstein sei hier noch besonders erwähnt. 1975 wurde der Diplomat und Schriftsteller Wolfgang Gans Edler Herr zu Putlitz auf der Familiengrabstelle der Familie Haseloff begesetzt. Eine langjährige Freundschaft verband ihn mit der Familie Haseloff. Auf Initiative von Frau Inge Hammerström wurde der Grabstein nach Ablauf der Liegefrist nicht entfernt, sondern als Erinnerungsstätte erhalten. - Dem Zeitgeist folgend, wurde 2007 an der Nordmauer ein Urnenfeld für die anonyme Bestattung eingerichtet. Die Namen der Verstorbenen werden auf kleinen Täfelchen an der Mauer vermerkt.

Die Seelsorger

- Liste der Evangelischen Pfarrer in Groß Kreutz -

  • 1526 - Schulte, Laurentius
  • 1542 – 1557 Kersten, Bartholomäus
  • um 1578 Kogge, Thomas
  • 1594 Herrmann, Johann
  • 1594 - 1612 Melchior, Johann (Joachim Melchig, vorher in Etzin)
  • 1612 - 1670 Schlicht, Christoph (Christoph Pflicht, ein Schwabe aus Zell am Bodensee, mit "einer Frau aus dem Papsttum gekommen")
  • 1670 - Christoph Löwe aus Brandenburg, der 1682 nach Tangermünde ging, obgleich schon zwei Prediger vor ihm seit der Einführung der Kirchenverbesserung durch Luther hier das Pfarramt verwaltet haben sollen. Er muß von 1672- 1681 das geistliche Amt hier verwaltet haben und von hier wahrscheinlich versetzt sein. Er hat das große Verdienst um die hiesige Gemeinde, daß er zu ihrem besten das jetzt noch vorhandene alte Kirchenbuch de anno 1676 mit großer Sorgfalt anlegte und mit regem Fleiße führte. Sein Nachfolger ist:
  • 1682 - 1716 Elias Christian(ius) Dames (Dahme[12]) aus dem Stifte Magdeburg gebürtig. Er war ein treuer Seelsorger. Ihm folgte:
  • 1717 - 1735 Johann Georg Schadorf, welcher in den beiden Gemeinden Großenkreutz und Kemnitz segensreich wirkte. Seine bewiesene Treue und seinen anerkannten Fleiß in Amt und Beruf hob besonders der Superintendent Schäfer in der dem Verstorbenen gehaltenen Leichenpredigt über 1. Petri 1,18.19 auszeichnend hervor. Hierauf wurde hieselbst Pastor:
  • 1735 - 1748 Nikolaus Lebrecht Franke. Er verwaltete dies christliche Lehramt. Er starb den 11. Mai und sein Beichtvater, der Pastor Meß in Schmergow, hielt ihm über Johannes 5,24 eine Leichenpredigt.
  • 1749 - 1760 Arnold Gottfried Lange. Er wurde als Prediger zu Marquard hieher befördert und war in dem Zeitraum von 21 Jahren ein treuer und fleißiger Seelsorger den Gemeinden zu Großenkreutz und Kemnitz. Er starb in einem Alter von 45 Jahren und wirkte hieselbst.
  • 1761 - 1804 Johann Immanuel Lietze. Er war hier Pastor. Er kannte die hohe Würde seines Amtes und benutzte das Ansehen, in welchem er als Lehrer und Beichtvater bei seinen Gemeinden stand, das Gute und Wahre zu verbreiten, das Nützliche zu befördern und christlichen Sinn immer allgemeiner zu machen, womit er selbst überall vorleuchtete. Er eiferte mit Ernst, doch mit Liebe gegen das Böse, und dem bekanntgewordenen Laster hielt er Strafpredigten und suchte es in seiner Verderblichkeit und Häßlichkeit darzustellen. Sein Andenken ist noch jetzt im Segen. Er starb 77 Jahr alt im 43 Jahre seiner Amtswirksamkeit. Der Herr Prediger Meß hielt ihm die Leichenpredigt.
  • 1805 - 1814 Carl Friedrich Müller. Er verwaltete mit großer Gewissenhaftigkeit und Treue in den verhängnißvollen Jahren 1805-1814 das Predigtamt. Er starb den 7. December in einem Alter von 39 Jahren 9 Monaten. Er war im jetzigen Herzogthum Sachsen geboren und sein weicher und menschenfreundlicher Charakter erwarb ihm die Liebe der Hohen und Niedern und besonders die Anhänglichkeit seiner Gemeinden. Er hat nicht allein durch seine gehaltvollen Predigten, sondern auch in den Kriegsjahren durch seine Kenntniß der französischen Sprache der Gemeinde hieselbst viel Segen und Heil gebracht. Er war vor der Annahme des Predigtamtes Hauslehrer bei den Kindern des hiesigen Patronats. Nach dem Tode des Pastor Müller berief die Frau Majorinn v. Arnstedt als Patronin von Großenkreutz, vereint mit dem Domherrn v. Britzke als Patron des Filials Kemnitz,
  • 1816 - 1822 Rector zu Hadmersleben im Magdeburgischen Emmanuel David Plato zum Seelsorger und Prediger der Gemeinden Großenkreutz und Kemnitz. Ich verwalte das mir übertragene Amt vom März 1816 an. Ich bin geboren zu Meseberg im Herzogthum Magdeburg 1787 den 13. März und habe auf der Universität Halle in den Jahren von Ostern 1808 bis dahin 1811 studirt.
  • 1823 – 1836 Dr. Friedrich, Gottlob Christoph
  • 1837 – 1849 Kaumann, Gustav Friedrich [13]
  • 1850 – 1895 Schneider, Karl Ludwig (seit Weihnachten 1850)
  • 1895 – 1911 Müller, Karl Friedrich Robert
  • 1912 – 1937 Petzel, Friedrich Julius
  • 1937 – 1977 Kalkowsky, Heinz
  • 1977 – 1985 Rüthenik, Gerhard
  • 1986 – 2012 Kuhnt, Bernd
  • 2012 – 2014 Gommlich, Marc
  • 2015 - Mews, Sebastian


Seit März 2023 hat Pfarrer Mews Unterstützung bei der Betreuung der Christophorus Kirchengemeinde Groß Kreutz. Herr Franz Sczotok aus Königs Wusterhausen macht hier sein Vikariat[14], dies ist der praktische Teil seiner Ausbildung zum ordinierten Pfarrer.


Das Pfarrhaus

Kinderzeichnung (1876) des 1840 erbauten Pfarrhauses
Das Pfarrhaus 1898
Das Pfarrhaus 2021, Aufn. W.H.j.

Das auch ein Seelsorger ein Dach über dem Kopf braucht, ist so selbstverständlich, wie das Amen in der Kirche. Doch warum diesem Haus ein besonderer Platz in einer Chronik gebührt, hat mehrere Ursachen. Seit der Reformation dürfen Pfarrer eine Familie gründen und getreu dem Bibelwort „seid fruchtbar und mehret euch“, hatten die Pfarrfamilien oft einen reichen Kindersegen. Dies ist zwar ein ganz lebensnaher Grund, doch von viel größerer Bedeutung war und ist die Tatsache, was dieses Gebäude zu einem ganz Besonderem macht. Die Pfarrer gehörten schon immer zu der geistigen Elite eines Ortes, sei es in Städten oder auf kleinen Dörfern. Natürlich spielte die Bevölkerungszahl schon eine gewisse Rolle bei der Auswahl für die Besetzung einer Pfarrstelle. So hatten in den vergangenen Jahrhunderten die Mitwirkung der Frauen des Pfarrers eine herausragende Aufgabe. Sie waren das Vorbild für ein gutes und sinnvolles Familienleben. Sie waren es auch, die den wichtigen Kontakt der Frauen untereinander förderten. Die Kinder des Dorfes wurden nicht selten durch sie an den christlichen Glauben herangeführt. Dem Pfarrer oblagen neben dem Gottesdienst, die Amtshandlungen, wie Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen, und natürlich Seelsorger in schwierigen Lebenssituationen. Ein Pfarrhaus musste also vielen Anforderungen gerecht werden. In neuerer Zeit veränderten sich nicht nur die Ansprüche an eine funktionierende Bleibe, auch die Lebensumstände brachten Veränderungen in Pfarrfamilien. Viele Ehefrauen von Pfarrern üben heute einen eigenständigen Beruf aus. Dann kommt noch eine Vorschrift hinzu. Wenn der Pfarrer in den Ruhestand geht, muss er mit seiner Familie das Pfarrhaus verlassen, um es seinem Nachfolger*in zu überlassen. Die Anzahl der Gläubigen ist in den letzten Jahrzehnten ständig zurück gegangen, so dass in vielen kleineren Orten die Pfarrstellen nicht mehr besetzt werden und ein Pfarrer für mehrere Gemeinden zuständig ist. Bestes Beispiel ist der Zusammenschluss der umliegenden Kirchgemeinden zur Christophorus Kirchgemeinde Groß Kreutz. Die Pfarrhäuser in den Dörfern werden jetzt anderweitig genutzt. Ein anderer Aspekt soll hier noch kurz erwähnt werden. Früher mussten die Prediger zur Ernährung ihrer Familien viel selbst beitragen. So gehörte unter anderem ein großer Pfarrgarten zu einer vernünftigen Ausstattung einer Pfarrstelle. Heute, wo wir alle Lebensmittel problemlos im Supermarkt erwerben können, stehen diese Flächen neuen Möglichkeiten zur Verfügung. Große Festzelte ermöglichten in der Zeit der Beschränkungen durch die Pandemie, zahlenmäßig kleinere Zusammenkünfte von Gemeindemitgliedern zu gestalten.

Die Christophorus-Kirchgemeinde

Die Christophorus-Kirchengemeinde Groß Kreutz ist der Zusammenschluss der kirchlichen Gemeinden der Dörfer Groß Kreutz, Bochow, Derwitz und Krielow. [15] Die Evangelische Christophorus-Kirchengemeinde Groß Kreutz und die Kirchengemeinde Schmergow, beide im Evangelischer Kirchenkreis Lehnin-Belzig, werden 2006 zu einer Kirchengemeinde vereinigt.[16]


Der evangelische Kindergarten

Evang Kita 2009 6973 bildgröße ändern.jpg
Evang Kita 2009 6978 bildgröße ändern.jpg
Neu gestalteter Raum; Aufn. W. Hübner, 2010
Südgiebel des Kindergartens mit einer Außentreppe als 2. Fluchtweg

DER EVANGELISCHE KINDERGARTEN (Dies sind Erinnerungen der langjährigen Leiterin des Kindergartens Frau Ruth Kurth) Der evangelische Kindergarten wurde im Jahre 1900 von der damaligen Gutsherrin als Stiftung gegründet. In diesem Jahr dürfen wir seinen 100. Geburtstag feiern. Als ich im Sommer 1945 als zehnjähriges Flüchtlingskind zum ersten Mal den Kindergarten besuchte, hätte ich nicht geglaubt, ihn genau 50 Jahre später als Leiterin zu verlassen. Gern denke ich an meine Kindergartenzeit unter der Leitung von Schwester Hildegard Schmerbitz zurück. Sie holte mich im September 1949 nach Beendigung meiner Schulzeit als Praktikantin in den Kindergarten. Es war oft eine beschwerliche Arbeit. Das Wasser wurde von der Hofpumpe geholt. Im Winter war sie oft eingefroren. Die Toiletten waren ebenfalls auf dem Hof. Sicher werden sich noch einige ehemalige Kindergartenkinder der damaligen Zeit daran erinnern. Als Spielmaterial gab es viel Selbstgebasteltes. Lackierte Kirschkerne dienten als Legesteinchen. Im Herbst ging es in den Wald um Kienäpfel für den Ofen und Eicheln für den Förster zu sammeln. Für volle Eimerchen gab es eine Belohnung. In einem Raum stand ein Späneofen. Der musste täglich zweimal gestopft werden.

Bild am Kindergarten

Er diente gleichzeitig als Herd, um das mitgebrachte Essen der Kinder zu erwärmen. Gekocht wurde zu dieser Zeit nicht für alle. Der Kindergarten hatte keine eigene Küche. Sie gehörte zur Wohnung der Gemeindeschwester. Schwester Gertrud Waldt aus Lehnin war die damalige Gemeindeschwester. Sie bewohnte die Hälfte der unteren Etage. Meine Praktikantenzeit war eine harte, aber lehrreiche Zeit. Schwester Hildegard wurde Anfang 1950 von ihrem Mutterhaus in Borsdorf bei Leipzig abberufen. Es waren dann zunächst Lehniner Schwestern und dann Schwester Brunhilde aus Halle im Kindergarten. Im Januar 1952 begann ich meine Ausbildung im Oberlinseminar in Berlin-Dahlem. Nach meiner Abschlussprüfung holte mich Pfarrer Kalkowsky im September 1954 wieder zurück in den Kindergarten. Anfang 1958 kehrte Schwester Hildegard wieder nach Groß Kreutz zurück. Ich wollte einmal einen anderen Kindergarten kennenlernen und ging nach Potsdam. Dort arbeitete ich dann bis Dezember 1959. Da ich inzwischen verheiratet war und eigene Kinder hatte, unterbrach ich meine Arbeit. Der Kindergarten hier hatte viele Kinder und wenig Personal. Deshalb holte mich Schwester Hildegard 1961 zunächst als Aushilfe wieder zurück. Pfarrer Kalkowsky stellte mich dann 1964 als Halbtagskraft fest an. Seit dieser Zeit gab es dann keine Unterbrechung mehr in meiner Arbeit. Um wie vieles leichter war aber jetzt die Arbeit. Herr Bruno Volkmann und Herr Herbert Wendland sorgten dafür, dass wir eine Wasserleitung bekamen und an das örtliche Abwassernetz nach einigen Jahren angeschlossen wurden. Es wurde ein Waschraum gebaut. Die lästige Bohnerei am Sonnabend fiel weg, denn alle Räume bekamen Spannteppich. Eine Zentralheizung wurde installiert. Das obere Stockwerk wurde ausgebaut. Die Gemeindeschwester und Schwester Hildegard bezogen dort ihre Wohnungen. Die gesamte unter Etage gehörte nun dem Kindergarten. Wir hatten eine eigene Küche. Es wurde seit Anfang der 50ger Jahre für die Kinder gekocht. Sicher erinnern sich viele Ehemalige an Tante Inge Tepper. Sie war Köchin und Reinigungskraft in einer Person. Als dann Schwester Hildegard im November 1973 gemeinsam mit der Gemeindeschwester Frieda Breuer in den Ruhestand ging, wurde mir die Leitung des Kindergartens vorläufig übertragen. Dieser vorläufige Zustand dauerte bis 1995!! Die vielen Jahre der Zusammenarbeit mit Schwester Hildegard halfen mir, nun diese neuen Aufgaben zu erfüllen. Es war eine schöne Zeit. Die Arbeit mit den Kindern bereitet mir stets Freude. Viele, viele Kinder durfte ich ein Stückchen auf ihrem Lebensweg begleiten. Ich durfte zeigen, was ich gelernt hatte und was mir selber wichtig war. Vielfältig war das Leben im Kindergarten. Es ist Tradition, seit meiner eigenen Kindergartenzeit, dass die Kinder den Erntedankgottesdienst mit gestalten. Mit Liedern und kurzen Bibelworten werden einzelne Gemeindeglieder zu besonderen Jubiläen oder Geburtstagen erfreut. Welches Kindergartenkind denkt nicht gern an seine eigene Geburtstagsfeier auf dem ach so beliebten und schon legendären Geburtstagssofa zurück? Erinnert sei auch an die gemeinsamen Sommer- und Kindergartengeburtstagsfeste, an das Osterkörbchensuchen, an das Schulanfängerfest, Laternenfest und ganz wichtig: die Weihnachtsfeier an der Krippe. Sie wurde einst in mühseliger Laubsägearbeit von Schwester Hildegard hergestellt. All diese Aktivitäten sind fester Bestandteil unseres Kindergartenlebens. Der Beliebtheitsgrad unseres Kindergartens wurde durch eine hohe Nachfrage und demzufolge eine nicht seltene Überbelegung deutlich. Viele Eltern haben uns tatkräftig bei Reparatur- und Verschönerungsmaßnahmen geholfen. Viele freiwillige Helfer waren zur Stelle, als es 1983 galt einen neuen Schornstein, bei vollem Kindergartenbetrieb, mitten im Haus zu bauen. Ein Jahr später musste der Fußboden des einen Gruppenraumes erneuert werden, wieder ohne Unterbrechung des Kita-Betriebes. Es gab ja auch noch keinen Baumarkt. Also waren viele, viele Wege und auch Beziehungen notwendig, um alles zu bewältigen. An dieser Stelle sei auch an die ausgezeichneten Beziehungen zu unserem Rheinischen Patenkindergarten und der Patengemeinde Sankt Augustin gedacht. Ohne ihre tatkräftige Hilfe bei allen Alltagsproblemen, hätten wir so manche Aufgabe kaum lösen können. Dass ich bei den Pastoren stets offene Ohren für die Belange des Kindergartens fand, erleichterte die Arbeit ungemein. Der Kindergarten ist ein fester Bestandteil der Kirchengemeinde. Ich wünsche mir für die Zukunft unseres Kindergartens, dass es nach außen stets erkennbar bleibt: Es ist ein evangelischer Kindergarten. Die christliche Botschaft sollte stets Mittelpunkt des täglichen Miteinanders und der Arbeit an und mit den Kindern sein. (Erinnerungen von Ruth Kurth) - Im Laufe der Jahre wechselte natürlich das Personal. Die Reihe Ihrer Nachfolgerinnen ist: ... Maria Brink.... Andrea Martens. Nach über 100 Jahren bedurfte das Gebäude einer gründlichen Anpassung an die Aufgaben einer modernen Erziehung. Sowohl außen als auch innen wurde Neues geschaffen. Die Kinder konnten die leer gewordenen Container des Schulhortes nutzen. Der Umbau kostete rund 250.000 Euro und wurde zu drei Vierteln von der Kirchengemeinde getragen. Am 8. Mai 2010 konnte das Haus mit einer großen Feier eingeweiht werden. Die Kapazität des Kindergartens beträgt (Stand 2020): 45 Betreuungsplätze, die sich in drei Gruppen gliedern, in die Krippengruppe: Wolkenkinder, eine gemischte Krippen-Kitagruppe - die Regenbogenkinder und eine große Kitagruppe mit 20 Kindern - die Sonnenkinder. An Räumlichkeiten stehen zur Verfügung: 1 Krippengruppenraum, 2 Kitagruppenräume, 1 Aktionsraum, 1 Krippenschlafraum, 2 Waschräume, 1 Mitarbeiterzimmer, 1 Küche, 1 Garderobe und 1 Foyer. Unser großzügiges Außengelände (1.500qm) bietet vielfältige Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten für die Kinder. Der überwiegende Hofbereich ist durch einen alten Eichenbaumbestand beschattet, was besonders im Sommer von großem Vorteil ist. Den Kindern stehen ein Sandkasten, verschiedene Kletter- und Spielgeräte, ein Trampolin und ein kleiner Berg zur Verfügung.

Gemeindebrief

"DER CHRISTOPHORUS" ist der Gemeindebrief, in dem die Mitglieder über Veranstaltungen und Ereignissen informiert werden. Zuerst erschien er nur in gedruckter Form, seit 2009? ist er auch digital im Internet zugänglich. Die Pandemie hat mit ihren Auswirkungen auch die Gemeinschaft der Gläubigen getroffen. So sind Gottesdienste nur im beschränkten Maße möglich bzw. sie mussten ganz ausfallen. Zur Verkündung des "Wort Gottes" wird die Predigt des Pfarrers in einem Brief, sowohl in gedruckter Form an den Kirchentüren der Orte, als auch im Internet[17] den Gemeindemitgliedern veröffentlicht. Der "WEIZENKORNBRIEF" für Erwachsene und der "SENFBRIEF" für Kinder ermöglicht eine, wenn auch kleine, Teilhabe am kirchlichen Leben.


CVJM

Der C.V.J.M. besteht in Groß Kreutz[18] seit 1924, er war dem kurmärkischen Verband angeschlossen. In einem Artikel aus dem Lehniner Heimatkalender wird von einem Treffen anderer Jungmänner am 14. Oktober 1928 in Groß Kreutz mit Vereinen aus Werder, Potsdam, Nowawes und Brandenburg berichtet. Der Verein wurde durch die NSDAP aufgelöst. Die jungen Männer trafen sich trotzdem immer wieder im Pfarrhaus. Nach dem Krieg war in der sowjetischen Besatzungszone für eine Wiederbelebung einer christlichen Gemeinschaft junger Männer kein Raum. Erst nach der Wende wurde er 199? wieder ins Leben gerufen. Der Verein trägt heute den Namen “Christlicher Verein Junger Menschen Region Groß Kreutz e.V.” (nachfolgend CVJM Region Groß Kreutz genannt) und ist im Vereinsregister beim Amtsgericht Potsdam unter der Vereinsregisternummer 1761 eingetragen[19].

Katholische Gemeinde in Groß Kreutz

Katholische Kirche in Jeserig; Aufn. W.H.j. 2011
Datei:Rotdornweg8
Behelfsheim Rotdornweg 8: Aufn. W.H.j. 2022

Durch den Zusammenbruch des Deutschen Reiches kamen viele Flüchtlinge aus den ehemaligen katholisch geprägten deutschen Ostgebieten auch in unseren Ort. Da das Dorf seit Jahrhunderten von evangelischen Predigern betreut wurde, gab es keine katholische Kirche. Der katholische Pater Engler aus Lehnin bat, die ebenfalls hinzugezogene Gertrud Hagemann, geb, Beck, für die Kinder Religionsunterricht zugeben. Sie versammelte die Kinder einmal wöchentlich in ihrem Wohnstübchen im Behelfsheim im Rotdornweg[20] So kam sie in den katholischen Dienst als Caritushelferin. Ihren Treffpunkt fanden sie in der Folgezeit in der katholischen Kirchgemeinde in Jeserig. Diese erhielt 1953 ihr eigenes Gotteshaus "St. Josef", erbaut von der Baufirma Liere aus Groß Kreutz, an der B1.

Neuapostolische Gemeinde

Neuapostolisches Gemeindehaus; Aufn. W.H.j.2006

In Groß Kreutz hatte sich eine Gemeinschaft von Angehörigen der Neuapostolischen Kirche gefunden. Von der Gemeinde erwarben sie im März 1992 ein Grundstück (Flur2, Flurstück 112/4) an der Ecke Lehniner Straße -Am Scheunenplatz. Sie bauten sich ein kleines Gemeindehaus am Plattenweg (heute "Lehniner Straße 6"). Die Gemeinde verlegte ihre Aktivitäten nach Brandenburg. Das Gebäude wurde verkauft.

Weblinks und Fußnoten

  1. "in beiderlei Gestalt" bedeutet, dass sowohl Brot und Wein beim Abendmahl vom Pfarrer den Gläubigen gereicht wurde
  2. der Patron ist der Grundherr, auf dessen Land die Kirche steht. Außerdem hatte er das Recht, der Kirchenbehörde bei einer Neubesetzung der Pfarrstelle einen Kandidaten vorzuschlagen. Weiterhin war er für die Instandhaltung des Gotteshauses zuständig
  3. Petzel, Friedrich: "Lebensgeschichte von Pfarrer Friedrich Julius Petzel", Seite 33
  4. Plato, Chronik des Dorfes Grossenkreutz, 1827 - spätere handschriftl. Eintragung
  5. Plato, Chronik des Dorfes Grossenkreutz, 1827, Seite 12
  6. Plato, Chronik des Dorfes Grossenkreutz, 1827 - spätere handschriftl. Eintragung zu Seite 12
  7. Kuhnt, Bernd, Groß Kreutz - Eine Reise in die Vergangenheit, Januar 1994
  8. Kuhnt, Bernd Groß Kreutz - Eine Reise in die Vergangenheit, Januar 1994
  9. Rosa Petzel (* 21. April 1831 in Schollene; † 27. März 1912 in Loschwitz) war eine deutsche Malerin, Ausbildung in Berlin und München; Aufenthalte in Rom und Florenz; Porträtmalerin in Öl und Pastell. Nebenbei schrieb sie für Kinder- und Jugendzeitschriften.
  10. Depositum: Pfarrarchiv Groß Kreutz, GrK 5/71a, „Verzeichnis der Höfe von Groß Kreutz mit ihren Besitzern,enthält auch Nachrichten über Kirchhof und Kirche (unter Nr. 40 - 42) und Nachrichten über das Dorf Kemnitz (unter 43)“
  11. B. v.d. Marwitz: "Aus dem Leben und vom Tod meiner Brüder", Schreibmaschinenabschrift Seite 9, Köln, 1978
  12. s. Matricula von 1715
  13. Quelle: Domstiftsarchiv Brandenburg (Havel), Depositum: Pfarrarchiv Groß Kreutz GrK 5/71a Nr. 6; (Prediger zu Groß Kreutz seit dem 2. April 1837, vorher in Tucheband)Prediger, geb. 26. April 1793 zu Sorau in der Niederlausitz. Verheiratet seit dem 28. Dez. 1821 mit 2.) Caroline Friederike Magnus, Predigers Tochter aus Lethen im Sorauer Kreis, geb. 13. März 1797, 6 Kinder 3.) Louise Ottilie Kaumann geb. zu Tucheband im Oderbruch 1822 d. 22. Sptbr., gest. Gr.Kr. 1879 4.) Gustav Ferdin. Kaumann geboren abends daselbst 31. März 1824 5.) Ferdinand Carl Heinr. K. daselbst 13. Dec. 1826, gest. in Frankfurt a/O 18 6.) Rosalie Caroline K. Geb. daselbst 17. Jan. 1828, gest. zu Frankfurt a/O 18 7.) Bertha Fanny Marie geb. daselbst 25. Nov.1832 8.) Ida Adelheid Sophie geb. daselbst 16. Oktober 1833
  14. Quelle: "Der Christophorus", Ausgabe März/April 2023
  15. https://kirchegrosskreutz.de/
  16. Kirchliches Amtsblatt der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Berlin, den 24. Oktober 2006, Az. 1020-1 (72/000-15.00+72/084), Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz - Konsistorium -
  17. https://kirchegrosskreutz.de/kategorie/verkuendigung/
  18. Quelle: Lebensgeschichte des Pfarrer Friedrich Petzel; Schreibmaschinen geschriebener Lebenslauf Seite 31
  19. Satzung des Vereins vom 14.03.2003, §1
  20. Aus den Lebenserinnerungen von Frau Triebsch, verwitwete Hagemann