Bebauung von Groß Kreutz

Aus Chronik Groß Kreutz
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Bebauung von Groß Kreutz

Allgemeines zur Bebauung Die ersten Ansiedlungen an einem Ort waren durch landschaftliche Gegebenheiten bestimmt. Da der heutige Ort Groß Kreutz im Urstromtal der Havel, am Rande der Glindower Platte liegt, ist davon auszugehen, dass die etwas höher gelegenen Teile des Territoriums zuerst als Wohnplatz dienten. Nachgewiesen ist eine slawische Besiedlung des Wolfsberges und Siedlungsspuren am heutigen Scheunenplatz. Durch Urbarmachung der Landschaft und daraus folgende Wegführungen entwickelten sich langsam Verkehrsstrukturen. Der älteste Teil des heutigen Groß Kreutz und damit der deutschen Besiedlung, ist in der alten Dorfstraße, der heutigen "Dorfaue", zu sehen. Wichtig sind die Verbindungen eines Ortes zu den Nachbargemeinden. Ganz entscheidend für die Entwicklung ist die Anbindung an ein weiterführendes Verkehrsnetz. Das ursprüngliche kleine Straßendorf mit ungefähr 100 Kommunikaten[1] in der Mitte des 16. Jahrhunderts, was vielleicht fünfundzwanzig, wahrscheinlich weniger, Wohnhäuser ausmachte, wuchs erst stark mit dem Bau der "Kunststraße". Die heutige B1, also unsere Potsdamer und Brandenburger Straße, wurde für die Bebauung seit dem 19. Jahrhundert immer interessanter. Inden Jahren 1825 und 1826 sollen die Straßen zu den Nachbarorten Bochow, Deetz, Krielow und Lehnin mit Alleebäumen bepflanzt worden sein[2]. Betrachtungen zum Bauhandwerk findet man unter Betriebe, Handwerk und Industrie. Ein weiterer wichtiger Impuls für die Ansiedlung war die Tatsache, dass Groß Kreutz zuerst einen Haltepunkt und wenige Jahre später einen richtigen Bahnhof bekam.

Vorhaben und Bebauungspläne von Groß Kreutz

Aus der Geschichte der Entwicklung von Ortschaften wissen wir, dass die natürlichen Gegebenheiten, wie geographische und geologischen Besonderheiten, einen entscheidenden Einfluss auf die Ansiedlung von Menschen haben und hatten. Wenn dann noch wirtschaftliche Faktoren hinzu kamen, wie die Nutzung von Land, Wald oder Wasser, also Eigentum der derselben, so waren dies stets Gründen sich anzusiedeln. Je größer die Anhäufung von Gebäuden wurde, umso wichtiger wurden Vorschriften zu bestimmten Verhaltensweisen. Ursprünglich konnte jeder Eigentümer nach seinen Vorstellungen und Möglichkeiten bauen. Doch bald zeigte sich, dass gewisse Dinge beim Bauen, die zur Sicherheit der Allgemeinheit wichtig waren, festgelegt werden mussten. Ein typisches Beispiel aus alter Zeit waren Vorschriften zum Brandschutz. Gerade in ländlichen Gegenden wurden zur Dacheindeckung Schilf oder Stroh genommen. Bei Verwendung dieser leicht brennbaren Materialien kam es oft zu verheerenden Feuersbrünsten. Deshalb besagte eine dieser Vorschriften zum Beispiel folgendes, - ‚der Hauseingang muss sich am Giebel des Gebäudes befinden, damit im Falle eines Branden die herab rutschende brennende Dachhaut den Fluchtweg nicht versperrt.‘ - So findet man heute noch alte Häuser, die mit ihrem Giebel zur Straße stehen. Auch wenn heute der Hauseingang sich nicht mehr dort befindet, so verdanken diese Bauform jener Vorschrift. Ordnung und Sicherheit schlugen sich im Laufe der Jahrhunderte in immer komplexeren Verordnungen im Baurecht nieder. In erster Linie dienten sie zur Gefahrenabwehr. In Preußen wurden Mitte des 19. Jahrhunderts im Allgemeinen Preußischen Landrecht (alPLR) in Polizeiverordnungen Bauverordnungen erlassen zur Wahrung von öffentlicher Sicherheit und Ordnung. Bis zu einem einheitlichen Baurecht auf Landesebene dauerte es bis weit in das zwanzigste Jahrhundert.

Es gab so einige Wünsche der Groß Kreutzer, die nie umgesetzt wurden. Gerne hätten viele ein Schwimmbad gehabt. Mehrere Standorte wurden ins Auge gefasst, der letzte war neben der Lehniner Straße, ein Mietenplatz des VEG (heute Freifläche neben dem Funkmast der Telekom). Eines der Bauvorhaben die in der Planung schon weiter fortgeschritten waren und nicht umgesetzt wurden, ist die Umgehungsstraße auf dem ehemaligen Kleinbahndamm. Der Betrieb der Lehniner Kleinbahn wurde 1967 eingestellt und die Schienen abgerissen. In Damsdorf war eine Kaserne der NVA gebaut worden und diese sollte vom Bahnhof Groß Kreutz über die Straße versorgt werden. Zu diesem Zweck wurde am östlichen Ende des ehemaligen Bahnsteiges der Kleinbahn eine Rampe für das Verladen von Militärgerät gebaut. Die schweren Fahrzeuge, zum Teil Kettenfahrzeuge, sollten nicht mehr durch den Ort fahren. Die Bahnhofstraße hatte schon sehr gelitten durch die Kolonnen, die zum Üben für Militäraufmärsche durch den Ort fuhren. Es bot sich der alte Kleinbahndamm an, dieses zu ermöglichen. Der Ausbau der neuen Streckenführung erfolgte bei der Überquerung der Bahnstrecke über die F1 (B1). Dieser Teilabschnitt der Landesstraße L II O P152 (heute L 86) nach Lehnin wurde 1973 gebaut. Die Betonstraße vereinigte sich nach ca. 360 m mit der vom Ort kommenden Lehniner Straße. Durch die Gemeinde wurde eine neue Verbindung zwischen Lehniner und der neuen Straße geschaffen. Die alter Lehniner endet in einer Sackgasse. Welche Gründe den weiteren Ausbau des Kleinbahndammes durch die Wiesen verhinderten, ist nicht publik gemacht worden. Eine örtliche Tankstelle wird aus den verschiedensten Gründen wohl auch ein Wunschtraum der Groß Kreutzer bleiben.

Auf der Grundlage des Baugesetzbuches ist die Verwaltung der Gemeinde verpflichtet, ihre Bauvorhaben in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Dies geschieht einmal in der öffentlichen Auslegung der Bebauungsplanentwürfe in der Gemeind und in Veröffentlichungen als amtliche Bekanntmachung im Amtsblatt der Gemeind.[[1]]

Straßen und Wege in der Gemarkung

Bestandskarte des Dorfes für den behördlichen Gebrauch von 1957
Ahornstraße Nr. 6 - 7; Aufn. W.H.j. 3/2016
Das Amtshaus (Bj. 2000) der Amtsgemeinde Groß Kreutz; Aufn. W.H.j. 4/2007
Kita "Storchennest" in der ehemaligen Schulstraße; Aufn. W.H.j. 3/2004
Das Bahnhofsgebäude aus dem Ende de 19. Jh.; Aufn. W.H.j., 1987
Am Eichenhain 1; Autohaus (Bj. 1992); Aufn. W.H.j., 5/2013
Herrenhaus (Bj. 1765) "Am Gutshof"; Aufn. W.H.j., 4/2011
Der Schulteil 2 des OSZ Werder (ehemalige BBS des VEG Groß Kreutz); Aufn. W.H.j., 4/2011
Birkenstraße mit Blick zur Grundschule, Aufn. W.H.j. 3/2016
Standort der Freiwilligen Feuerwehr in der Bochower Straße, Aufn. W.H.j., 8/2015
So sah die Brandenburger Straße vor dem Umbau aus; Aufn. W.H.j., 3/2004
Die Dorfaue; Aufn. W.H.j. 11/2018
Lehniner Siedlung 3 und 4 mit den ursprünglichen Namen; Aufn.W.H.j. 12/17
Potsdamer Straße ; Aufn. W.H.j. 3/2016
Die Potsdamer Straße in Höhe der Nummern 54; Aufn. W.H.j. 4/2010

Seit über 700 Jahren wächst das Dorf stetig und Ausdruck dieses Wachstums sind die Ansiedlung immer neuer Familien mit ihren Ein- und Zweifamilienhäusern. Einen kräftigen Entwicklungsschub verlieh dem Ort die Kunststraße von Potsdam nach Brandenburg und darüber hinaus bis Magdeburg. "Kunststraße" ist damals die Bezeichnung für eine befestigte Fahrbahn. Erst durch den Einfluss durch die napoleonische Besetzung setzte sich das noch heute gebräuchliche "Chaussee" durch. Es war eine Vorschrift, die Kunststraße in möglichst gerader Linie von einem Ort zum anderen zu führen. Dies führte oft dazu, dass die neue Straße nicht durch das alte Dorf führte, wie auch in Groß Kreutz. Neben der befestigten Fahrbahn sollte ein Sommerweg, das heißt ein unbefestigter Weg verlaufen. Diese unbefestigte Strecke wurde erst mit dem Neubau der Straßen nach bundeseinheitlichen Vorgaben abgeschafft. Plato lässt in seiner Chronik durchblicken, wie damals die "Straßen" aussahen und freute sich, dass die Kunststraße durch den "fliegenden Sand" gezogen wurde und viele "Nebenwege" dadurch vermieden wurden. Es war nämlich üblich, wenn die Fahrstrecke zu ausgefahren oder durch Niederschläge nicht passierbar waren, einfach daneben einen neuen Weg zu finden. Wenn es gar zu schlimm wurde, hat man mit Ästen und Stangen probiert den Weg auszubessern und zu befestigen. Aus dieser Zeit stammt auch der Ausdruck "Knüppeldamm". - So sind also unsere heutige Potsdamer und Brandenburger Straße zur Lebensader des Dorfes geworden, und ein Teil der "Kunststraße", der Provizialstraße, der "Reichstraße 1", der "Fernverkehrsstraße 1" (in DDR-Zeiten) und zur heutigen "Bundestraße 1" geworden. Da das Bauen von Straße und deren Unterhaltung viel Geld kostet (damals wie heute), hat man direkt an den Straße Stellen eingerichtet, an denen Gebühren zu entrichten waren s. "Besondere Gebäude, Chausseehaus". Wenn man über die Historie der Straßen spricht, muss auch auf die teilweise heute noch vorhandenen Alleen hingewiesen werden. Mit dem Neubau von Straßen kamen den Bäumen große Bedeutung zu. Sie verhinderten das Ausweichen neben die Straße, sie waren im Winter eine Kennzeichnung der Fahrbahn und im Sommer boten sie Schutz vor der Sonne. Außerdem dienten sie der Befestigung des Untergrundes und nahmen die Niederschläge auf. Heute sind sie wichtig für die Verbesserung des Mikroklimas und als Sauerstoffspender. Eine weit verbreitete Sitte war das Pflanzen von Obstbäumen an den Straßenrändern vor allem an den Verbindungswegen zu den Nachbarorten. So wird berichtet von Kirschalleen nach Lehnin und Pflaumenbaum-Alleen nach Deetz. Nach dem I. Weltkrieg wurden diese Obstbäume an den meistbietenden versteigert. In einer Zeitungsmitteilung wird der Versteigerung der letztgenannten Allee berichtet, dass sie für ein Höchstgebot von 12.000 Mark vergeben wurde, im Gegensatz zum Vorjahr, wo schon bei 2.900 Mark der Zuschlag fiel. Dieser enorme Preisanstieg war dem Wertverfall in der Inflation der Nachkriegszeit geschuldet. Heute sind noch einige wenige Birnbäume an der Straße (L86) von Krielow nach Deetz zu finden.

Im Zusammenhang mit der Bildung einer Großgemeinde im Jahre 2003 mussten einige Straßen umbenannt werden, weil sie unter dem gleichen Namen auch in anderen Ortsteilen vorkamen. Die Straßen mit den meisten Häusern durften ihren alten Namen behalten. So wurden bei uns aus der Dorfstraße die "Dorfaue" (das östliche Ende) und "Am Gutshof" (das westliche Stück), aus der Gartenstraße eine "Alte Gartenstraße" und aus der Schulstraße eine "Alte Schulstraße". Außerdem erhielten der Komplex der ehemaligen Thälmannstraße neue Bezeichnungen, wie "Ahornstraße", "Birkenstraße", "Kleine Lindenstraße", "Rosenweg" und "Tulpenweg". Weitere Straßennamen kamen im Laufe der Zeit hinzu: "Am Kleinbahndamm", "Am Eichenhain", Am Scheunenplatz", "Im Bogen", "Birnenstraße", "Neue Chaussee", "Tannenweg" und "Zu den Weiden".

Im Folgenden werden die 2020 existierenden Straße des Ortes in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt Name, [alter Straßenname], Anzahl der Hausnummern in () und einigen besonderen Gebäuden. Grundlage ist der Dorfplan im Geoportal Groß Kreutz (Havel), Stand 4/2020. Übrigens die frühen Straßennamen erhielten sie durch den Sprachgebrauch der Einwohner und weisen auf ihre Lage und Bedeutung hin. Hausnummern wurden erst nötig, als der Ort Seitenstraßen und Wege erhielt.

  • Ahornstraße, [Thälmannstraße], 1 - 9B (21); die Wohnblocks wurden im Rahmen der Schaffung des "Havelländischen Obstbaugebietes" erbaut.
  • Alte Gartenstraße, [Gartenstraße], 2 - 27 (21); ehemaliges Amtshausder Amtsgemeinde Groß Kreutz in der Gartenstraße. An der Stelle stand davor der sogenannte Querstall (Kuhstall) des VEG.
  • Alte Schulstraße, [Schulstraße], 2 - 25 (13); die Kita "Storchennest" ist aus dem zu klein gewordenen Groß Kreutzer Schulgebäude geworden, als 1985 die Schule in den Neubau umgezogen ist.
  • Am Bahnhof, [Bahnhofstraße], 1 - 3; die die Bahnhofsgebäude von 1871
  • Am Eichenhain, 1- 5; ist die Erschließungsstraße für das Gewerbegebiet gleichen Namens; das Autohaus der Fa. Merten war 1992 der erste Ansiedler.
  • Am Gutshof, [Dorfstraße], 1 - 14 (9); Blickfang ist das Herrenhaus (Bj. 1765, ein weiterer Höhepunkt ist das erweiterte Oberstufenzentrum Werder, Außenstelle Gr. Kreutz. Dort, wo die Straße an das Wohngebiet "Am Kleinbahndamm" grenzt, endete die alte Dorfstraße am "Gruseberg". Von hier gibt es einen Verbindungsweg zur Brandenburger Straße, der das "Kurze Ende" genannt wurde. 1993 wurde dieser Teil der Dorfstraße mit alten Kopfsteinen gepflastert.
  • Am Frucht- und Frachthof 1 - 6; das erste in Groß Kreutz erschlossene Gewerbegebiet. Hier haben sich in erster Linie ein Vermarktungs- und Verteilzentrum für Obst und Gemüse angesiedelt. Seit 1996 arbeitet von hier die Frucht Express GmbH, mit günstigem Anschluss im Süden an die A2 und im Osten an den Berliner Ring.
  • Am Kleinbahndamm, 1 - 31; neues Wohngebiet, 2003/2004 erschlossen zu beiden Seiten des ehemaligen Kleinbahndammes.
  • Am Scheunenplatz, 1 - 9 (15); neues Wohngebiet am Südrand der Stelle, wo früher die Bergscheunen standen
  • Andreas-Purschke-Straße, private Straße verbindet Alte Gartenstraße mit Triftstraße. Hr. Purschke hat das Bauland zw. ehemals Düwel Triftstraße 10 erworben.
  • Ausbau, 1 - 26 (29); der Ausbau entstand in den 1920ziger Jahren auf Initiative des Baufirmeninhabers Koch und grenzt an den Nachbarort Götz. Ausbau 18 ist das Haus von Herrn Koch, die Häuser 4 und 5, 6 und 7 und Haus Nr.19 sind durch den Bauunternehmer gebaut worden.
  • Bahnhofstraße, 1 - 23 (28); sie beginnt am Kreuzdamm und endet bei dem ersten Bahnhof von Groß Kreutz. Der größte Teil der Westseite wird von den Wirtschaftsgebäuden des Gutes und vom Park eingenommen.
  • Birkenstraße, 1 - 7A (15 Eingänge in den Mehrfamilienhäusern);
  • Birnenstraße, 1 - 16 (12); die neueste Straße im Ort ist auf dem Gelände der Goß Kreutzer Kläranlage entstanden; markantestes Gäude istdas "Haus für Generationen", Erstbezug Dezember 2020.
  • Bochower Straße, 1 - 27 (); Beginn der Kreisstraße K6951 am Kreuzdamm; das wichtigste Gebäude in der Bochower Straße ist das Depot der Freiwilligen Feuerwehr Groß Kreutz. Im ehemaligen Leutestall des "Langen Hauses" sind Gemeinschaftsräume für die FFW und das Heimatmuseum des Ortes entstanden.
  • Brandenburger Straße, 2 - 21 (21); Die Brandenburger Beginnt am Kreuzdamm, die Gutsarbeiterhäuser 1 und zwei machten den Anfang. Die Nummer 1 wurde abgerissen und aus der Nummer 2 wurde das Dorfbegegnungszentrum "Strohhaus". Nummer 3 ist das ehemalige Postgebäude, in dem jetzt eine Fahrschule ist. Weitere wichtige Gebäude waren jedes zu seiner Zeit, die Apotheke (Nr.19), die Postkutschenstation (Nr.20) und die Gaststätte "Zur Post" (Nr. 21). Nicht zu vergessen in der Nr. 4 war jahrzehntelang die ärztliche Betreuung der ganzen Umgegend gesichert.
  • Dorfaue [Dorfstraße], 1 - 23 (23); der östliche Teil der einstigen Dorfstraße ist der am längsten deutsch besiedelte Teil des Ortes s.o.; in der Dorfstraße waren die Bauern und Gärtner zu Hause und hatten ihre Anwesen. Auf den Ländereien der privaten Gärtner wurden nach ihrer Flucht in den Westen, große Gewächshäuser der LPG/ GPG'n errichtet. Heute wird dieser Komplex XXX. Im Frühjahr 1995 wurde dieser Teil der Straße nach historischem Vorbild gepflastert.
  • Im Bogen, 1 - 18 ( ); Die Straße "Im Bogen" wurde als Erschließungsstraße für das Reihenhaus gebaut, welches heute an der Stelle des Kuhstalles (früher der Schafstall des Rittergutes) steht, am 13. September 2007 übergeben. Von den alten Feldsteinbauten sind das "Schäferhaus" und ein angrenzender Stall übrig geblieben und den Wohnbedürfnissen der Bewohner angepasst worden. Das "Schäferhaus" gehörte zu dem Stallkomplex in der Bochower Straße und war das Wohnhaus des Obers (Meister der Rinderzucht). Ein weiteres wichtiges Gebäude ist der Sitz der Brandenburger Bank und der Victoria Apotheke, Im Bogen 3.
  • Kleine Lindenstraße [Lindenstraße]
  • Lakenweg [Wolfsberg]
  • Lehniner Siedlung [Marwitz-Siedlung] 1 - 7; der Rittergutsbesitzer Bodo von der Marwitz ließ 1938 für sieben kinderreiche Familien seiner Landarbeiter hier 7 Häuser mit Nebengelass erbauen. Früher hatten die Häuser statt Hausnummern die Vornamen der sieben Kinder des Bauherrn Bodo von der Marwitz. Heute haben die Besitzer der Häuser 3 und 4 die Giebel wieder mit den Ursprünglichen Namen geschmückt.
  • Lehniner Straße 1 - 11 (10); Die alte Straße nach Lehnin, sie wurde zur Sackgasse, als die "Neue Chaussee" auf dem ehemaligen Kleinbahndamm gebaut wurde. Am Ende der Straße liegen die Vermarktungshalle und die Verwaltung des RZB eG (Rinderzuchtverbandes Berlin-Brandenburg eG). Der Rinderzuchtverband Berlin-Brandenburg eG (RZB) ist eine eingetragene Genossenschaft mit Sitz in Groß Kreutz (Havel), Lehniner Straße 9.
  • Mühlenstraße 1- 15 (20); die Motormühle der Müllermeister Puhlmann gab der Straße ihren Namen. Die Straße, die eigentlich nur ein unbefestigter Weg ist, steigt leicht an, hier ist am deutlichsten zu merken, dass man am Rande der Glindower Platte liegt.
  • Neue Chaussee 1 - 8; auf dem ehemaligen Kleinbahndamm wurde eine Betonstraße von der B1 bis zur Anbindung an die Lehniner Straße gebaut, dies geschah im Zusammenhang mit dem Ausbau einer Kaserne der NVA in Damsdorf. Ursprünglich war wohl gedacht, von einer Verladerampe am Bahnhof (auf dem Geländer der ehemaligen Lehniner Kleinbahn) eine Ortsumgehungsstraße zu schaffen. Wohl aus Kostengründen geschah dies nicht, sondern man fuhr mit dem schweren Armeegerät weiter durch die Bahnhofstraße und demolierte das alte Pflaster, da es für solche Belastungen nicht ausgelegt war. Neben der "Neuen Chaussee" hat die Telekom einen Sendemast errichtet.
  • Neue Straße 1 - 15 (18); vielen ist der Plattenweg aus DDR-Zeiten durch den Besuch der Arztpraxis von A. Barthels bekannt.
  • Potsdamer Straße 1 - 81 (96); sie beginnt am Kreuzdamm und endet im Osten an der Gemarkungsgrenze zu Bochow Bruch. Diese Durchgangsstraße, ein Teil der B1, ist die Lebensader des Ortes. An ihr liegen die meisten Geschäfte. Drei Supermärkte versorgen den Ort und die Umgebung mit den Waren des täglichen Bedarfs. Die Häuser Nr. bis liegen etwas tiefer an einem parallel laufenden Weg, der von der Kleinen Lindenstraße bis zur Mühlenstraße
  • Rosenweg 1 - 4; [Thälmannstraße] gehörte zu den Eigenheimbauten der GPG Zierpflanze.
  • Rotdornweg 1 - 16 (20); der Rotdornweg verdankt seinem Namen den Rotdornbäumchen, die an ihm gepflanzt wurden. Als der Feuerbrand im Havelländischen Obstanbaugebiet wütete, wurden alle Rosengewächse, zu denen der Rotdorn zählt, gerodet. Erst Jahre später, nach dem verschwinden der Obstplantagen, wurden neue "Rotdörner" gepflanzt. Der Rotdornweg war Ende der 40ziger Jahre noch ein Feldweg, der von der Bochower Straße im Osten, die Lehniner Straße überquert, und bis zum Kleinbahndamm im Westen auf die heutige B1 führte. Auf der Südseite des Weges liegt der kommunale Friedhof. Auf dem Gelände neben dem Friedhof standen die "Bergscheunen" des Gutes. Um die Jahrtausendwende ist hier ein Wohngebiet mit Einfamilienhäusern entstanden. Die Häuser auf der westlichen Südseite sind erst nach 1945 entstanden. Das Haus Nummer 1 steht an der Ecke Lehniner Straße - Rotdornweg und die Reihenfolge wurde in Richtung Kleinbahndamm fortgesetzt. Die Grundstücke an der Nordseite gehörten bzw. gehören heute noch zur Brandenburger Straße. Im Rahmen der Umbenennung einiger Straßen im Ort und von Neuansiedlungen, ist die Reihenfolge der Hausnummern etwas chaotisch im Rotdornweg. Das älteste Haus (Bj. 1914) am 1996 gepflasterten Weg ist von Prof. Schneider (Nr. 9).
  • Tannenweg 1 - Laut Geoplan der Gemeinde haben die Mehrfamilienhäuser im Tannenweg als Anschrift "Ahornstraße" ?!
  • Triftstraße 1 - 15 (16) der Name Triftstraße deutet auf die alte Bezeichnung Trift hin. Als Trift wurden früher die Wege bezeichnet, auf denen die Tiere, meist waren es Schafe, zu ihren Weidegründen getrieben wurden. Sie wurde 2010 neu gepflastert. Anfang der zwanziger Jahre des 21. Jh. hat ein Investor die Grundstücke (Flur 003, Flurstück 161, 162) zwischen Haus Nummer 7 (6?) und 10 erworben. Die Häuser 8 und 9 wurden abgerissen. So entstand ein Von der Triftstraße zur Alten Gartenstraße ein durchgehendes Grundstück. Eine Privatstraße namens "Andreas-Purschke-Straße" stellt eine Verbindung zwischen den beiden her.
  • der Triftweg bildet die Grenze und gehört zur Gemarkung Bochow, dennoch liegen an ihm die Häuser 45A und 46 der Potsdamer Straße.
  • Tulpenweg 1 - 10; [Thälmannstraße] gehörte zu den Eigenheimbauten der GPG Zierpflanze.
  • Wolfsberg 1 - 7 (12); der "Wolfsberg" war schon in vorhistorischer Zeit ein Wohnplatz, von ihm berichtet Plato in seiner Chronik. Früher zählte auch der heutige Lakenweg zum Wolfsberg.
  • Zu den Weiden 2 - 26 (17); die Erschließungsstraße für das neue Wohngebiet.


An folgenden Wegen steht keine Wohnbebauung, deshalb werden sie hier nur namentlich erwähnt; in Klammern stehen die alternativen Bezeichnungen: Der Deetzer Weg (Deetzer Landweg) - dieser Landweg ist die kürzeste Verbindung zum Nachbardorf und wurde früher viel von denjenigen genutzt, die mit dem Zug zur Arbeit gefahren sind. In den letzten Jahrzehten wurde er vor allem von den Landwirtschaftsbetrieben genutzt. Dementsprechend ist er von tiefen Radfurchen gezeichnet. Selbst das Wandern ist manchmal etwas mühselig. Seit 2022 gibt es eine Initiative diese landschaftlich sehr reizvolle Gegend mit einem Radweg auszustatten. Er wäre eine gute Verbindung vom Bahnhof Groß Kreutz zum Havelradweg in Deetz. Heinrichstraße - ein in einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme mit Feldsteinen gepflasteter Weg, am nördlichen Rand des Weinberges vom Deetzer Weg abzweigend. Priesterweg - abzweigend von der Bochower Straße führt er durch das Priesterfeld in Richtung Bochow. Es ist naheliegend, dass es sich bei dem Priesterfeld um ehemaliges Kirchenland handelte. Von ihm aus hat man gute Sicht auf zwei ausgetrocknete Feuchtgebiete (Thiems Trog). Trechwitzer Weg (Kastanienallee) - sein Name verrät, wohin er führt. Seinen zweiten Namen verdankt er den alten Kastanienbäumen, die ihn fast bis zur Gemarkungsgrenze säumen. Die Kastanienmoniermotte hat an den weiß blühenden Bäumen zusammen mit der Trockenheit der letzten Jahre, irreparable Schäden hinterlassen. Schwarzer Weg (Mitschurinweg) - seine Bezeichnung verdankt der Feldweg den Befestigungsversuchen mit Schlacke. In den Fünfziger Jahren wurden an ihm landwirtschaftliche Versuchsfelder angelegt und in Erinnerung an den russischen Forscher wurde er kurzzeitig so genannt. Als die an ihm gelegene Feldmark im Rahmen des "Havelländischen Obstbaugebietes" mit Apfelbäumen bepflanzt wurde und es eingezäunt wurde, ist eine wichtige Telefonleitung beschädigt worden. Es soll der "heiße Draht" von Berlin nach Bonn gewesen sein, so wurde jedenfalss gemunkelt. Der zuständige leitende Angestellte der Obstproduktion Groß Kreutz war Bruno Vierke. Er berichtete von diesem Vorfall und welchen Ärger es ihm eingebracht hatte mit den einschlägigen staatlichen Stellen.

Besondere Gebäude

Alte ehemalige Dorfschule mit Friedenseiche
Die alte Poststation vor dem Ausbau; Aufn. Kabler
Das Chausseehaus; Aufn. W.H.j. 1986
Das "Lange Haus"; Aufn. W.H.j. 1987
Südrand der Lehniner Siedlung, vom Kleinbahndamm; Aufn. W.H.j. 1985
Dar "Energiehaus" Aufn. W.H.j. 6/2011
das Posthaus; Aufn. W.H.j. 1987
Das Schäferhaus in seiner ursprünglichen Form
Die Schnitterkaserne; Aufn. W.H.j. 1987
Das "Strohaus" mit Schwegelpumpe; Aufn. Mackebrandt

Neben den unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden, gibt und gab es einige Häuser, auf die hier gesondert eingegangen werden soll. Sie stellen oder stellten aufgrund ihrer Funktion bzw. Bauweise und ihrer Geschichte etwas Besonderes dar.

  • Das Altes Schulhaus (Fl.3 Flst.17): An diesem Platz soll das erste Schulgebäude des Ortes errichtet worden sein (s. Die Groß Kreutzer Schulhäuser). Nachdem hier kein Unterricht mehr statt fand, wurde das Haus von der Gemeinde der Evangelischen Kirche Groß Kreutz genutzt.
  • Alte Postkutschenstation (Fl.2 Flst. 53/4): Zur Postkutschenzeit fand hier der Pferdewechsel der „Königl. Preuß. Post-Expedition“ auf der Südroute Berlin – Brandenburg – Magdeburg statt. Das alte Posthaus und Gastwirtschaft soll um 1770 erbaut worden sein und ist am 24. September 1810 Opfer eines Brandanschlag von der „Mordbrennerbande Horst“ geworden und wurde 1811 wieder aufgebaut1. Mit Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Berlin – Magdeburg wurde der Post- und Personenverkehr per Kutsche immer geringer und 1854 auch die Verbindung Groß Kreutz – Lehnin eingeschränkt. Als landwirtschaftlicher Betrieb existierte das Anwesen weiter. 1955 richtete die Akademie für Landwirtschaftswissenschaften (AdL) der DDR hier die Verwaltung einer Versuchsstation ein. Ihre Folgeeinrichtungen forschten auf dem Gebiet der Bodendüngung in zahlreichen Versuchsreihen u. a. mit einem Langzeitversuch seit 1959 über Jahrzehnte lief. Im Jahre 1991 wurde der Betrieb rückübertragen an den in den Westen gegangenen Besitzer.
  • Arzt-Villa in der Brandenburger Straße 4 (Fl.2 Flst. 6/2):
  • Chausseehaus (Fl.2 Flst.638,neu; alt Flst.80): Mit dem Bau der "Kunststraßen", Chausseen, wurden gleich neben der Straße auch Chausseehäuser errichtet. Sie standen mit der Hausfront direkt an der Straße. Es war das Dienstgebäude und Wohnhaus des Chausseewärters und meistens auch eine Familie des Wegewärters, die auch "Straßenkratzer" genannt wurden. Der Chausseewärter war für das Kassieren von Wegbenutzungsgebühren ( eine Art Zoll) zuständig, also die "Maud" ist keine neue Erfindung. Diese Gebühren wurden am 31. Dezember 1874 abgeschafft.
  • Der Eiskeller (Fl.7 Flst.12): Das zu einem Wohnhaus ausgebaute Gebäude in der Lehniner Straße 7 war ursprünglich der Eiskeller des Rittergutes. Man kann heute noch an den meterdicken Wänden im Erdgeschoss seine ursprünglich Funktion erahnen. Zu Zeiten als es noch keinen elektrischen Kühlschrank gab, wurden Eisblöcke im Winter aus den umliegenden Gewässern gewonnen und für die warme Jahreszeit in gut isolierten Bauten gelagert. Zur zusätzlichen Isolation wurde in der Landwirtschaft oft die Spreu (Kaff) von dem Getreidedrusch genommen. Längere Zeit wurde der Eiskeller von dem Kaufmann Heinrich Parnemann genutzt (Nachfolger und Inhaber Paul Titsch), bis 1937 im Erdgeschoss Büro und Wirtschaftsräume für die Marwitz'sche Fortsverwaltung entstanden und durch Aufstockung Wohnräume für die Familie des Försters geschaffen wurden.[3] Nach dem Krieg gehörte das Gebäude zum Gut und wurde für zwei Gutsarbeiterfamilien umgebaut.
  • Energiehaus, Brandenburger Straße 6 (Fl.2 Flst.8): Seinen Namen bekam das Gebäude nach dem Krieg, als hier die örtlich verantwortlichen Fachleute für das Energienetz der Region wohnten. Immer wenn der Strom ausfiel, waren sie diejenigen, die bei Wind und Wetter raus mussten, um alles in Ordnung zu bringen. Auf dem gleichen Gelände befand sich der nationalsozialistische Kindergarten des Dorfes. Nach 1945 war er Unterkunft für Flüchtlingsfamilien, heute ein Wirtschaftsgebäude für die Mieter des Wohnhauses.
  • Das Lange Haus (Fl.2 Flst.neu 682, alt 79): Ortsbild prägend ist das Landarbeiterhaus an der B1 in der Potsdamer Straße mit den Nummern 81 A - H[4]. Eigentlich gehörte es zu einem ganzen Ensemble von Gebäuden, die von Arbeitern des Rittergutes und später von Leuten des Volkseigenen Gutes Groß Kreutz genutzt wurden. Acht Familien wohnten hier unter recht bescheidenen Verhältnissen unter einem Dach. 1906 brannte das Stroh gedeckte Haus nieder. 2012 Beginn der Sanierung des „Langen Hauses“ durch den Bauunternehmer Ralf Heinicke aus Derwitz. Es ziehen im gleichen Jahr die ersten Mieter ein.
  • Der Leutestall (Fl.2 Flst. neu 681, alt 79): Er war für die Anwohner des "Langen Hauses" Nebengelass und Stall für ihre Haustiere. Das Gebäude wurde 2004 vollkommen umgebaut und erweitert und am südlichen Ende das Feuerwehrdepot von Groß Kreutz eingerichtet. Am anderen Ende des Gebäudes wurde das Rinderzucht-Museum des RBB eingerichtet.
  • Marwitz-Kolonie (Fl.7 Flst.10/1 bis 10/4 und 10/7 bis 10/9): Der Rittergutsbesitzer Bodo von der Marwitz ließ 1937 für sieben seiner Landarbeiterfamilien Wohnhäuser bauen. Der Architekt Geber aus Berlin machte die Entwürfe und umgesetzt wurden sie von der Baufirma Meissgeier aus Brück.[5] Die Gebäude erhielten keine Hausnummern, sondern jedes erhielt den Namen eines seiner Kinder. Sie wurden im Frühjahr 1938 bezogen. Das Besondere war zu jener Zeit, dass alle mit Wasserleitungen und Zentralheizung ausgestattet waren. Beim Ausschachten des dritten Hauses auf der linken Seite stieß man auf einen großen Findling. Pioniere der Wehrmacht aus Potsdam halfen mit Kettenfahrzeugen den Stein zu bergen. Er wurde als Gedenkstein am Eingang der Kolonie aufgestellt.[6] Nach dem Krieg wurde die Inschrift "Die Marwitz-Kolonie Der Kinderreiche den Kinderreichen B.v.d.M. 1937/38" durch Überputzen unkenntlich gemacht worden, weil es nicht in den ideologischen Kontext der neuen Machthaber passte.
  • Posthaus (Fl.2 Flst. neu 612 alt 91): Das Posthaus wurde Mitte der 90ziger Jahre des 19. Jh. gebaut[7]. Es musste bald erweitert werden, denn der Ausbau der Telefonie und Groß Kreutz als Telefonzentrale für die umliegenden Orte, genügte den schnell wachsenden Bedürfnissen nicht mehr. Hier wurde dann eine selbstständige Vermittlungsstelle errichtet.
  • Schäferhaus (Fl.2 Flst.neu 411, alt 79): Eines der wenigen noch aus Feldsteinen erbauten Gebäude im Dorf. Es aus einer Zeit, da in Groß Kreutz die Schafzucht einen besonderen Stellenwert hatte. Wie der Name schon besagt, wohnte hier der Schäfer des Rittergutes, gleich neben dem großen Schafstall, der an der Stelle stand, wo sich heute das Reihenhaus "Im Bogen" befindet. Später wurde aus dem Stall für Milchvieh. Der "Ober", so wurden die verantwortlichen Meister der Rinderhaltung genannt, bezog das Schäferhaus.
  • Schnitterkaserne (Fl.3 Flst.13): Dieses aus zwei Begriffen zusammengesetzte Wort, verdeutlicht eine Zeit, in der landwirtschaftliche Hilfskräfte, die Schnitter, bei der Getreideernte des Gutes halfen. Es waren Saisonkräfte, welche oft aus Polen kamen. Das zweite Wortteil kennzeichnet die Wohnverhältnisse. Es war ein temporärer Aufenthaltsort mit wenig Komfort. Später wurde das Feldsteingebäude für Familien des Gutes hergerichtet. Heute befindet sich das historische Gebäude in Privatbesitz.
  • Strohhaus (Fl.2 Flst. neu 620, alt 92): Das unter Denkmalschutz stehende Fachwerkhaus vom Ende des 18. Jh., einst Brandenburger Straße 2, wurde von drei Familien bewohnt. Jedes Quartier hatte eine kleine Wohnstube, einen kleinen Schlafraum, eine "schwarze Küche" und Nebengelass unter dem Strohdach. Die Bezeichnung "Strohhaus" rührt zum einen von der Dachbedeckung (die aus Stroh und Reet bestand) und von zeitweiligen Bewohnern her. Zur Getreideernte wurden hier Schnitter untergebracht. Ein alter Groß Kreutzer verriet mir auch einen anderen wenig schmeichelhafte Bezeichnung - "Läuseburg". Nach dem Krieg wohnten hier unter spartanischen Bedingungen viele Flüchtlinge, kein fließendes Wasser, kein WC, ganz zu schweigen von einer guten Heizung. Als sich die Wohnungssituation im Ort allmählich besserte wurde das Haus nur noch als Notunterkunft genutzt, wie z.B. u.a. für die Unterbringung von Strafentlassenen. Durch geringe Nutzung verfiel das Gebäude mit den Jahren immer mehr. Für eine angemessene Instandhaltung war kein Geld da. Erst nach der Wende führte das Engagement einiger Bürger zu einer Sanierung. Aus einer Bruchbude wurde nach dem Entwurf des Architekten Wolf-Rüdiger Lau ein Schmuckstück in der Mitte des Dorfes. Das "Strohdachhaus", so die amtliche Bezeichnung, wurde am 5. September 1997 als Nachbarschaftshaus und Begegnungszentrum für das ganze Dorf eingeweiht. Im Januar 1998 wird das historische Gebäude mit der Plakette "Schönste Fassaden von Deutschland" vom Deutschen Heimatbund - Bundesverband für Natur- und Umweltschutz, Landschafts- und Denkmalpflege, Bonn, ausgezeichnet.
Straßenplan von Groß Kreutz, Screenshot vom Geoportal Groß Kreutz, 4/2018

Anlagen

Friedhöfe

  • Der Friedhof ist seit der Sesshaftwerdung des Menschen ein Platz, an dem in aller kulturellen Vielfalt, die Menschen ihre Angehörigen bestattet haben. Ein Ort der Erinnerung und des Innehaltens, um ihnen die letzte Ehre zu erweisen. Zumeist wurden in der christlichen Tradition das direkte Umfeld der Kirche zum Begräbnisplatz. Der Kirchhof war, solange die Gemeinden nicht all zu groß waren, der alleinige Ort für Bestattungen. Erst als der Kirchhof zu klein wurde, mussten Alternativen gefunden werden. So auch in Groß Kreutz - ein kommunaler Friedhof mit einer Begräbnishalle entstand am heutigen Rotdornweg gegenüber dem "Grund", er wurde deshalb lange als "Neuer Friedhof" bezeichnet. Zwischen Pfarrer Petzel und den Rittergutsbesitzer gab es eine Übereinkunft, dass der Gemeindefriehof neben den Scheunen erweitert wird, im Gegenzug zur Überlassung des Erbbegräbnisses am Ostgiebel der Kirche[8]. Auf Grund der Hygiene gibt es eine Bestattungspflicht und einen Friedhofszwang, mit einigen Ausnahmen, wie die Seebestattung. In letzter Zeit ist es erlaubt in einigen Gegenden seine Angehörigen in einem "Friedwald" beizusetzen. Besonderen Vorschriften, welche den kulturellen und religiösen Gefühlen gerecht werden, sind in entsprechenden Vorschriften[9] verankert. In jüngerer Zeit wird auf den Friedhöfen eine Bestattung in einer Gemeinschaftsgrabanlage und eine sogenannte "anonyme Bestattung" angeboten. Die erste Beisetzung auf Gemeinschaftsgrabanlage mit Stele[10] fand 2014 auf dem kommunalen Friedhof statt. Hier werden die Urnen an einem nicht besonders gekennzeichnetem Platz eingelassen, an die Namen der Verstorbenen erinnert ein kleines Schild auf dem Sockel der Stele. Dieser Trend ist der steigenden Mobilität der Nachfahren geschuldet, die zumeist aus beruflichen Gründen ihren Lebensmittelpunkt in der Ferne gefunden haben, hinzu kommt die Kostenfrage und der geringe Pflegeaufwand, den die Nachfahren zu leisten haben. 2021 wurde auf dem kommunalen Friedhof eine weitere Urnengrabanlage eingerichtet. Der Zeitgeschmack hat sich in vielerlei Hinsicht geändert, so auch auf bei der Gestaltung Gräber. Noch bis in das zwanzigste Jahrhundert hinein wurden vor allem die Familiengräber mit gußeisernen Zäunen umgeben, heute reicht die Palette vom aufwendig künstlerisch gestaltetem Gedenkstein bis zum anonymen Grab. Die personalisierten Urnengräber sind vom Platzbedarf klein und oft kunstvoll gestaltet, Beerdigung in einem Holzsarg findet immer weniger statt.
  • Der Kirchhof an der evangelischen Kirche im alten Ortszentrum wird unter Punkt 6.4 Glaubensgemeinschaften/ Evangelische Gemeinde vorgestellt.

Kommunaler Friedhof

Grünanlagen

Außer den Friedhöfen bereichern Grünanlagen die Ansicht des Dorfes. Mit der Einrichtung der Anlage am Kriegerdenkmal s.Andere Denkmale Anfang der zwanziger Jahre vorigen Jahres wurde die Dorfmitte verschönert. Um 1960 wurden der Dorfteich und er Kirchpfuhl am Kriegerdenkmal zugeschüttet und eine Grünanlage gestaltet. Ende der Sechzigern hat die Gemeinde in der Potsdamer Straße zwischen der Fernstraße und der Häuserzeile von Triftstraße bis zur Kleinen Lindenstraße neu gestalten lassen. Dieser Sandweg war eine Fortsetzng des alten Triftweges. Als der Gastwirt R.-J. Titsch die Gaststätte "Zur Post" neu gestaltete, hat er auch das Vorfeld durch Anpflanzungen verschönert. Im Rahmen der Grunderneuerung der Bundesstraße 1 durch den Ort wurden auch die Nebenanlagen neu gestaltet. Der Kreuzdamm und der westliche Ortsausgang erhielten einen Kreisverkehr.

Spiel- und Sportplätze

Das zu den Kindergärten (Kitas) Spielplätze gehören ist selbstverständlich, doch auch außerhalb der Zeiten in betreuten Einrichtungen, möchten Kinder gerne herumtoben. Der erste Versuch wurde neben dem Jugendtreff im "Langen Haus" gestartet. Der Jugendclub hielt sich nicht lange, auch der Spielplatz wurde nicht so angenommen. Ein neuer, größerer und schöner entstand neben der evangelischen Kita an der Lehniner Straße neben dem Strohhaus. - Sportplätze haben in Groß Kreutz schon seit über einhundert Jahren eine große Bedeutung.



Bilder aus der Vogelperspektive

Hier werden einige Bilder des Ortes aus der Vogelperspektive gezeigt. Neben zwei alten Aufnahmen auf Postkarten, sind Fotos neueren Datums zu sehen. Zu besonderen Anlässen wurden Überflüge veranstaltet und die Passagiere haben von oben fotografiert. Ebenso wurden die Gelegenheiten vom Dach der neu gebauten Schule ("Erich-Kästner-Schule"), als auch vom eingerüsteten Turm unserer Kirche zu fotografieren. Sehr interessante Ein- und Ausblicke kann man sich auch selber verschaffen, indem die URL vom Geo-Portal, Kartenanwendungen gewählt wird.



Luftbildaufnahme von Groß Kreutz (Mark); Verlag G. Erhardt, Neg. Nr. 258; Sammlung Hübner
Gaststätte "Zur Post", (Klinke & Co. Fliegeraufnahme Neg.-Nr. 46970); Sammlung Hübner


Aufnahmen vom Dach der Schule im Jahre 1985; Aufn. W.H.j.


Aufnahmen aus dem Hubschrauber von 1992


Aufnahmen vom eingerüsteten des Kichturmes am 24. Januar 1994 von W.H.j.


Aufnahmen aus dem Flugzeug von 2006; Aufn. F. Völker


Weblinks



Fußnoten

  1. hier:"Teilnehmer am Abendmahl"
  2. lt. Generalanzeiger für das Havelland, Nr.43, vom 21. Februar 1927
  3. Schreiben von Erika Märten, vom 11. Juni 1999
  4. Stand 6/2021
  5. Quelle: Bodo von der Marwitz, Gestalten einer versunkenen Welt „Lummert“, 1968
  6. Quelle: Aufzeichnungen von Erika Märten
  7. Quelle: BLHA Rep. 37 A.III.1. Bausachen; Bau und Vermietung des Postgebäudes zu Groß Kreutz (1893-1894)
  8. Bodo v.d. Marwitz: „aus dem Leben und vom Tod meiner Brüder“ (Auszug aus den Aufzeichnungen vom Abschnitt „Militärzeit“; Köln 29.11.1978; Seite 9 (Schreibmaschinenabschrift)
  9. Friedhofsordnung der Gemeinde; s. Internet, Gemeinde Groß Kreutz, Satzungen, Friedhofssatzung
  10. Stele - ein hoher, freistehender, monolithische Stein