Gemeindeschwester

Aus Chronik Groß Kreutz
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Die Gemeindeschwester

Die "Gemeindeschwester" waren der unermüdliche Rückhalt bei der medizinischen Betreuung der Bevölkerung auf dem Lande. Schon seit der Einrichtung einer Diakonissenstation im Jahr 1918[1] im evangelischen Kindergarten waren die Schwestern bei körperlichen und seelischen Leiden die Ansprechpersonen im Dorfe. In den ersten Jahrzehnten wohnten sie auch dort. Trotz Anfeindungen in der Nazizeit und staatlichem Druck in der DDR-Zeit, waren sie in vielen mißlichen Lagen der "rettende Engel". Die letzte evangelische Gemeindeschwester Erika Fleischer war jahrelang die Ansprechperson für innere Zuwendung. Der Kirchengemeinde fehlten nach der Wende die Mittel und die Landesregierung lehnte 1992 eine Weiterbeschäftigung als ABM-Kraft ab.

Mit der Verstaatlichung des Gesundheitswesen in der DDR sollten die Landärzte durch die Hilfe von examinierten Krankenschwestern entlastet werden. Viele Tätigkeiten, die nicht vom Arzt durchgeführt werden mussten, übernahm die Gemeindeschwester. Ob Blutdruck messen, Verbände erneuern oder Medikamente verabreichen, die Reihe der Hilfsleistungen war lang. In dem DEFA-Spielfilm "Schwester Agnes" wurde den tausenden Gemeindeschwestern ein Denkmal gesetzt. Es sei an die Gemeindeschwester "Toni" Tietz, die durch einen tragischen Verkehrsunfall ums Leben kam und an Ingeborg Müller erinnert, die beide die Groß Kreutzer Ärzte unterstützten.

  1. Quelle: Schreiben von Pfarrer Petzel an die Gemeinde zum 50-jährigen Bestehen des evangelischen Kindergartens