Gutsarbeiterhäuser

Aus Chronik Groß Kreutz
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Eins der größten Probleme bei der Erhaltung denkmalgeschützter Bauwerke ist die sinnvolle spätere Verwendung unter der Einhaltung von denkmalpflegerischer Auflagen. Das Strohhaus[1]in der Brandenburger Straße 2 ist hierfür ein gutes Beispiel. Für den Erhalt des Landarbeiterhauses war zu DDR-Zeiten kein Geld vorhanden. Nach der Wende konnte das Gebäude mit Hilfe von Fördermitteln saniert werden. Unter der Leitung des Architekt Wolf-Rüdiger Lau aus Birkenwerder wurde aus einer Ruine ein Schmuckstück im Ortszentrum. Der Fachwerkbau ist Ende des 18. Jahrhunderts entstanden. An Hand dendrologischer Untersuchungen ist die Zeit um 1770 wahrscheinlich. Aus den drei Wohnungen wurden zwei Versammlungsräume, eine Küche, ein kleines Büro und ein Hauswirtschaftsraum. Beeindruckend für die Besucher ist immer wieder ein erhaltenes altes Detail - der Kamin der "schwarzen Küche" in dem kleinen Flur. Die Sanierung begann 1995 und 1996 konnte es zur Nutzung übergeben werden. 1997 erhielt es die Auszeichnung "Sieger im bundesweiten Fassadenwettbewerb". Neben den offiziellen Tagungen von Gemeindevertretung und Vereinen, wird es gerne auch für Familienfeiern gemietet. In den ersten Jahren hatte die Diakonie aus Lehnin ihren Außenposten in dem kleinen Büroraum. Die Veranstaltungsräume wurden von dem gemeinnützigen Verein "Selbsthilfe Brandenburgischer Landfrauen e.V." (SBL siehe Vereine) für zahlreiche Veranstaltungen genutzt. Wer heute die Brandenburger Straße 1 (Vergangenes Groß Kreutz)sucht, macht es vergeblich, denn das zum "Strohhaus" parallel stehende Gebäude musste im Rahmen der Sanierung der B1 einem Kreisverkehr weichen.

Zum Komplex der Gutsarbeiterhäuser gehören das "Lange Haus" in der Potsdamer Straße 81a bis h.

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Das "Lange Haus"; Aufn. W.H.sen.
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Ostgiebel des "Langen Hauses"; Aufn. W.H.j. 9/2011
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Ostgiebel des "Langen Hauses"; Aufn. W.H.j. 1/2018

Das marode Gebäude wurde 2012 durch den Bauunternehmer Ralf Heinicke aus Derwitz grundsaniert und mit acht zeitgemäß ausgestattenden 72 qm großen Wohnungen umgebaut und ausgestattet.[2] Ein großer Hof der im Westen, parallel zur Bochower Straße, vom sogenannten "Leutestall" begrenzt wird, und zwei weiteren einzel stehenden Gebäuden, welche abgerissen wurden. Der "Leutestall" ist zu dem neuen Feuerwehrdepot und einem Museumstrakt um- und ausgebaut worden (Bochower Straße 27a - 28). Am südlichen Ende, am Übergang zu dem ehemaligen Hof des Kuhstalls (im 19. Jahrhundert zum Schafstall gehörend) steht das Schäferhaus (Im Bogen 11). Das Schäferhaus ist ein Feldsteinhaus, welches unter Vernachlässigung von Denkmalschutzauflagen zusammen mit einem nebenstehenden Wirtschaftsgebäude zu einem Wohnhaus umgebaut wurde. Die Gebäude Potsdamer Straße 82 und 84 wurden um 2000 abgerissen.



Weblinks

https://ns.gis-bldam-brandenburg.de/hida4web/view?docId=obj09190205.xml


Fußnoten

  1. Denkmaltopographie Potsdam-Mittelmark, Bd.14.1, 2009, S.246 f.
  2. BRAWO Nr.9 vom 29. Januar 2012