Notzeiten: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Chronik Groß Kreutz
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[[Datei:Lebensmittelkarte _Okt_1948.jpg|200px|thumb|right|Lebensmittelkarte vom Okt 1948]]
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[[Datei:Teure Zeit 1846-47 A.jpg|200px|thumb|right|Gedenkmedaille an die Notzeit 1846/47]]
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Zeiten schlimmer Not suchten immer wieder die Menschheit heim. Nicht selten waren sie von Menschen selbst gemacht, es sei nur an die zahllosen Kriege der Vergangenheit erinnert. Hier sei an  einige Ereignisse erinnert, durch die auch unsere Dorfbevölkerung litt. Plato erwähnt in seiner Ortschronik, dass ein Scheffel Roggen im Jahre 1816 drei Thaler (90 Groschen) kostete und 1824-26 nur 16 bis 18 Groschen. Dieser gewaltige Preisunterschied ist auf die Nahrungsmittelknappheit in diesen und folgenden Jahren zurückzuführen. Das Jahr 1816 galt als „das Jahr ohne Sonne“. Das ungewöhnliche kalte Wetter führte zu Missernten. Als Hauptursache wird heute der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im April 1815 angesehen. Vulkanausbrüche haben in der Vergangenheit des öfteren zu Wetterturbulenzen mit weitreichenden Folgen geführt. - Eine Gedenkmedaille erinnert an eine schlimme Zeit 1846/47. 100 Jahre später hatten wir den Hungerwinter 1946/47. Er war einer der kältesten Winter in Deutschland mit vielen Toten. Nicht zu vergessen die Zeit der Inflation, in der man nicht wusste was man vom Tageslohn am nächsten Tag kaufen konnte. Ein typisches Zeichen für ungute Zeiten waren immer die Ausgabe von Bezugsscheinen und Lebensmittelkarten.  
Zeiten schlimmer Not suchten immer wieder die Menschheit heim. Nicht selten waren sie von Menschen selbst gemacht, es sei nur an die zahllosen Kriege der Vergangenheit erinnert. Hier sei an  einige Ereignisse erinnert, durch die auch unsere Dorfbevölkerung litt. Plato erwähnt in seiner Ortschronik, dass ein Scheffel Roggen im Jahre 1816 drei Thaler (90 Groschen) kostete und 1824-26 nur 16 bis 18 Groschen. Dieser gewaltige Preisunterschied ist auf die Nahrungsmittelknappheit in diesen und folgenden Jahren zurückzuführen. Das Jahr 1816 galt als „das Jahr ohne Sonne“. Das ungewöhnliche kalte Wetter führte zu Missernten. Als Hauptursache wird heute der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im April 1815 angesehen. Vulkanausbrüche haben in der Vergangenheit des öfteren zu Wetterturbulenzen mit weitreichenden Folgen geführt. - Eine Gedenkmedaille erinnert an eine schlimme Zeit 1846/47. 100 Jahre später hatten wir den Hungerwinter 1946/47. Er war einer der kältesten Winter in Deutschland mit vielen Toten. Nicht zu vergessen die Zeit der Inflation, in der man nicht wusste was man vom Tageslohn am nächsten Tag kaufen konnte. Ein typisches Zeichen für ungute Zeiten waren immer die Ausgabe von Bezugsscheinen und Lebensmittelkarten. Die Zeit der Rationalisierung wird in der BRD 1950 aufgehoben, in der DDR am 28.05.1958.
Die Zeit der Rationalisierung wird in der BRD 1950 aufgehoben, in der DDR am 28.05.1958.

Version vom 5. März 2023, 18:17 Uhr

Lebensmittelkarte vom Okt 1948
Gedenkmedaille an die Notzeit 1846/47

Zeiten schlimmer Not suchten immer wieder die Menschheit heim. Nicht selten waren sie von Menschen selbst gemacht, es sei nur an die zahllosen Kriege der Vergangenheit erinnert. Hier sei an einige Ereignisse erinnert, durch die auch unsere Dorfbevölkerung litt. Plato erwähnt in seiner Ortschronik, dass ein Scheffel Roggen im Jahre 1816 drei Thaler (90 Groschen) kostete und 1824-26 nur 16 bis 18 Groschen. Dieser gewaltige Preisunterschied ist auf die Nahrungsmittelknappheit in diesen und folgenden Jahren zurückzuführen. Das Jahr 1816 galt als „das Jahr ohne Sonne“. Das ungewöhnliche kalte Wetter führte zu Missernten. Als Hauptursache wird heute der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im April 1815 angesehen. Vulkanausbrüche haben in der Vergangenheit des öfteren zu Wetterturbulenzen mit weitreichenden Folgen geführt. - Eine Gedenkmedaille erinnert an eine schlimme Zeit 1846/47. 100 Jahre später hatten wir den Hungerwinter 1946/47. Er war einer der kältesten Winter in Deutschland mit vielen Toten. Nicht zu vergessen die Zeit der Inflation, in der man nicht wusste was man vom Tageslohn am nächsten Tag kaufen konnte. Ein typisches Zeichen für ungute Zeiten waren immer die Ausgabe von Bezugsscheinen und Lebensmittelkarten. Die Zeit der Rationalisierung wird in der BRD 1950 aufgehoben, in der DDR am 28.05.1958.