Schenkenberg: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Chronik Groß Kreutz
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Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1827. Die Rittergüter Trechwitz und Jeserig  besaßen dort, wo heute sich der Ort befindet, zwei Vorwerke. Aus diesen Gemarkungsteilen entstand der spätere Ort durch Ansiedlung von sogenannten Kolonisten.<ref>Ursprünglich wurden die Siedler in den entfernten Kolonien so bezeichnet. Eine weitere Bedeutung ist lt. DWDS: Siedler, die von einer Regierung planmäßig herbeigerufen wurde, um unbebaute oder rückständige Gebiete des Landes kultivieren zu helfen.</ref> Ab 1925 wurde eine planmäßige Besiedlung voran getrieben. Somit gehört Schenkenberg zu den wenigen Ortschaften, die ein genaues Gründungsdatum haben. 1928 wird es als eigenständige Gemeinde des Landkreises  Zauch-Belzig anerkannt. Die Herkunft der Neusiedler lässt sich an Hand der Architektur ihrer Häuser nicht einschätzen. Aber die ausgeprägte, für unsere Gegend nicht übliche Dachform eines Spitzbogentonnendachs (Zollingerdach<ref>Lt. Wikimedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Zollingerdach): Als Zollingerdach bezeichnet man eine freitragende Dachkonstruktion nach einer Systembauweise, bei der gleichartige, vorgefertigte Einzelelemente rautenförmig zu einem Stabnetztragwerk (Gitterschale) zusammengesetzt werden. Das Bausystem wurde vom Merseburger Stadtbaurat Friedrich Zollinger Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt und ist auch unter dem Begriff Zollbauweise bzw. Zoll-Lamellen-Bauweise bekannt. </ref>) fällt dem Durchreisenden sofort ins Auge. Dieses Dach bietet einige Vorteile. Die Konstruktion benötigt weniger Holz, der Raum unter dem Dach kann besser genutzt werden, weil Stützen und Balken nicht benötigt werden und die Montage des Dachs ist relativ einfach, damit Kosten günstiger für den Häuslebauer, wenn er selbst zupackt.
Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1827. Die Rittergüter Trechwitz und Jeserig  besaßen dort, wo heute sich der Ort befindet, zwei Vorwerke. Aus diesen Gemarkungsteilen entstand der spätere Ort durch Ansiedlung von sogenannten Kolonisten.<ref>Ursprünglich wurden die Siedler in den entfernten Kolonien so bezeichnet. Eine weitere Bedeutung ist lt. DWDS: Siedler, die von einer Regierung planmäßig herbeigerufen wurde, um unbebaute oder rückständige Gebiete des Landes kultivieren zu helfen.</ref> Ab 1925 wurde eine planmäßige Besiedlung voran getrieben. Somit gehört Schenkenberg zu den wenigen Ortschaften, die ein genaues Gründungsdatum haben. 1928 wird es als eigenständige Gemeinde des Landkreises  Zauch-Belzig anerkannt. Die Herkunft der Neusiedler lässt sich an Hand der Architektur ihrer Häuser nicht einschätzen. Aber die ausgeprägte, für unsere Gegend nicht übliche Dachform eines Spitzbogentonnendachs (Zollingerdach<ref>Lt. Wikimedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Zollingerdach): Als Zollingerdach bezeichnet man eine freitragende Dachkonstruktion nach einer Systembauweise, bei der gleichartige, vorgefertigte Einzelelemente rautenförmig zu einem Stabnetztragwerk (Gitterschale) zusammengesetzt werden. Das Bausystem wurde vom Merseburger Stadtbaurat Friedrich Zollinger Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt und ist auch unter dem Begriff Zollbauweise bzw. Zoll-Lamellen-Bauweise bekannt. </ref>) fällt dem Durchreisenden sofort ins Auge. Dieses Dach bietet einige Vorteile. Die Konstruktion benötigt weniger Holz, der Raum unter dem Dach kann besser genutzt werden, weil Stützen und Balken nicht benötigt werden und die Montage des Dachs ist relativ einfach, damit Kosten günstiger für den Häuslebauer, wenn er selbst zupackt.


Durch den gleichzeitigen Zuzug vieler Einwohner bildeten sich schnell eine funktionierende Dorfgemeinschaft raus. Neben einer gut organisierten Feuerwehr ist es vor allem der Sportverein, der das Zusammengehörigkeitsgefühl beflügelte. Über viele Jahrzehnte war Schenkenberg ein Anziehungspunkt für begabte Fußballer.
Durch den gleichzeitigen Zuzug vieler Einwohner bildeten sich schnell eine funktionierende Dorfgemeinschaft raus. Neben einer gut organisierten Feuerwehr ist es vor allem der Sportverein, der das Zusammengehörigkeitsgefühl beflügelte. Über viele Jahrzehnte war der SV Empor Schenkenberg ein Anziehungspunkt für begabte Fußballer.


Zu den Baudenkmälern in unserer Großgemeinde gehört die 1929/30 erbaute Schule. Ein für die damalige Zeit typischer Bau, der mit seiner an den Außenwänden platzierten Figuren die Kinder besonders einlud.
Zu den Baudenkmälern in unserer Großgemeinde gehört die 1929/30 erbaute Schule. Ein für die damalige Zeit typischer Bau, der mit seiner an den Außenwänden platzierten Figuren die Kinder besonders einlud.

Version vom 28. März 2023, 18:02 Uhr

Schenkenberger Schule; Aufn. W.H.j. 9/2011

Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1827. Die Rittergüter Trechwitz und Jeserig besaßen dort, wo heute sich der Ort befindet, zwei Vorwerke. Aus diesen Gemarkungsteilen entstand der spätere Ort durch Ansiedlung von sogenannten Kolonisten.[1] Ab 1925 wurde eine planmäßige Besiedlung voran getrieben. Somit gehört Schenkenberg zu den wenigen Ortschaften, die ein genaues Gründungsdatum haben. 1928 wird es als eigenständige Gemeinde des Landkreises Zauch-Belzig anerkannt. Die Herkunft der Neusiedler lässt sich an Hand der Architektur ihrer Häuser nicht einschätzen. Aber die ausgeprägte, für unsere Gegend nicht übliche Dachform eines Spitzbogentonnendachs (Zollingerdach[2]) fällt dem Durchreisenden sofort ins Auge. Dieses Dach bietet einige Vorteile. Die Konstruktion benötigt weniger Holz, der Raum unter dem Dach kann besser genutzt werden, weil Stützen und Balken nicht benötigt werden und die Montage des Dachs ist relativ einfach, damit Kosten günstiger für den Häuslebauer, wenn er selbst zupackt.

Durch den gleichzeitigen Zuzug vieler Einwohner bildeten sich schnell eine funktionierende Dorfgemeinschaft raus. Neben einer gut organisierten Feuerwehr ist es vor allem der Sportverein, der das Zusammengehörigkeitsgefühl beflügelte. Über viele Jahrzehnte war der SV Empor Schenkenberg ein Anziehungspunkt für begabte Fußballer.

Zu den Baudenkmälern in unserer Großgemeinde gehört die 1929/30 erbaute Schule. Ein für die damalige Zeit typischer Bau, der mit seiner an den Außenwänden platzierten Figuren die Kinder besonders einlud.

Kurzzeitig erhielt der Ort eine besondere Bedeutung. Hier wurde eine optische Telegrafenstation errichtet. Die Station Nr.6 war nur bis 1849 auf der Verbindungslinie von Berlin nach Koblenz in Betrieb. Inzwischen war die bedeutend effizientere elektrische Morsetelegrafie erfunden worden. Heute ist an dieser Stelle ein Erinnerungsplatz entstanden. Ein 6,3 km langer Rundweg führt durch den Ort und die Gemarkung.


Zu DDR-Zeiten gehörte der Ort zum Kreis Brandenburg Land. Nach der Wende schloss er sich mit 5 andern Gemeinden zum „Amt Groß Kreutz“ zusammen. 2003 wurden die Gemeinden Bochow, Deetz, Groß Kreutz, Krielow und Schmergow sowie die Gemeinden Götz, Jeserig und Schenkenberg des Amtes Emster-Havel zur neuen Gemeinde Groß Kreutz/Emster zusammengeschlossen. Name der Großgemeinde wurde am 1. Juli 2004 in Groß Kreutz (Havel) geändert. [3] Seine verkehrsgünstige Lage und die moderaten Grundstückspreise verhalfen dem Ort zu einem zweiten Bauboom. Nach der Wende in den 90ziger Jahren entstand auf ehemaligen Obstplantagen ein neues Wohngebiet. Die Einwohnerzahl hat sich mehr als verdoppelt und wuchs auf 1606 (Stand 31.12.2022[4])

Nicht zu vergessen für Naturliebhaber ist das nahegelegene Vogelschutzgebiet "Rietzer See". Zu den Zeiten der Vogelwanderung sind hier viele Vogelarten zu beobachten.



Fußnoten und Weblinks

https://ns.gis-bldam-brandenburg.de/hida4web/view?docId=obj09190618.xml

  1. Ursprünglich wurden die Siedler in den entfernten Kolonien so bezeichnet. Eine weitere Bedeutung ist lt. DWDS: Siedler, die von einer Regierung planmäßig herbeigerufen wurde, um unbebaute oder rückständige Gebiete des Landes kultivieren zu helfen.
  2. Lt. Wikimedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Zollingerdach): Als Zollingerdach bezeichnet man eine freitragende Dachkonstruktion nach einer Systembauweise, bei der gleichartige, vorgefertigte Einzelelemente rautenförmig zu einem Stabnetztragwerk (Gitterschale) zusammengesetzt werden. Das Bausystem wurde vom Merseburger Stadtbaurat Friedrich Zollinger Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt und ist auch unter dem Begriff Zollbauweise bzw. Zoll-Lamellen-Bauweise bekannt.
  3. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 1. April 2004. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 15. Jahrgang, 2004, Nummer 14, Potsdam, 14. April 2004, S. 191
  4. https://www.gross-kreutz.de/ortsteile/schenkenberg.html
  5. Putto od. Putte - Figur in Kindergestalt