Sport

Aus Chronik Groß Kreutz
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Sportabzeichen in Gold des DRA

Ob die alten Griechen ihre Olympischen Spiele als "Sport" bezeichneten ist ungewiss. Der Gedanke der Leibesertüchtigung kam erst im 18. und 19. Jahrhunderts auf. Zuerst war die "Ertüchtigung" nicht als eine spannende und entspannende Freizeitbeschäftigung gedacht, sondern die Rekruten der Heere sollten den Strapazen bei kriegerischen Auseinandersetzungen besser gewachsen sein. Die Niederlage der deutschen Staaten gegen Napoleon ließen einen Nationalgeist entstehen. Der unter dem Namen Turnvater Jahn[1] bekannt gewordene Pädagoge und Publizist war es, der mit jungen Schülern in die berliner Hasenheide zog, um mit ihnen im Freien Leibesübungen durchzuführen. Dies wird als die Geburtsstunde der deutschen Turnbewegung (19. Juni 1811) genannt. Die Anfänge standen unter einem aufkeimenden Nationalgefühl und entfalteten sich im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einer breiten Zustimmung im Volk. Das sich mit Anderen messen, und sich auszeichnen, führte dann 1896 zu den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit. Die Losung "In einem gesunden Körper, wohnt ein gesunder Geist"[2] wurde gerne von den Mächtigen aufgegriffen, denn man wollte ja gesunde und kräftige Soldaten haben. Wie kann man besser zeigen, was für ein "Kerl" man ist, natürlich wenn man eine entsprechende Auszeichnungsichtbar tragen konnte. Im November 1912 wurde das "Deutsche Sportabzeichen" aus der Taufe gehoben[3]. Ab 1921 wurde es Deutsches Turn- und Sportabzeichen genannt. Diese Tradition wurde über die Jahrzehnte beibehalten, nur die Bezeichnungen änderten sich. In der DDR wurde ab 1951 das Sportleistungsabzeichen der DDR „Bereit zur Arbeit und zur Verteidigung der Heimat“ in den Stufen Gold, Silber und Bronze verliehen.

Sport in Groß Kreutz (W. Messerschmidt, W. Hübner j.) Der Sport ist in Groß Kreutz schon lange hoch angesehen. Im Jahre 1906 wurde der erste uns heute bekannte Verein mit sportlichem Charakter gegründet. Damals war das Radfahren gerade richtig in Mode gekommen und die Groß Kreutzer riefen den R.F.V. „Wanderlust“ ins Leben. Dieser Radfahrverein hatte, wie sein Name besagt, zu Beginn wohl Radtourismus betrieben. In den Zwanziger und Dreißiger Jahren wurde Kunstradfahren und Radball ganz groß geschrieben. Alte Groß Kreutzer erzählten mir, daß die meisten von denjenigen, die sich den teuren Schießsport nicht leisten konnten, in diesem Verein organisiert waren. In der schlimmen Nachkriegszeit um das Jahr 1920 wurde der „Sportverein Groß Kreutz“(SVGK) gegründet. Neben der Leichtathletik galt von Anfang an dem Fußballspielen das Hauptinteresse der Mitglieder. Erst als die jungen Männer in den 2. Weltkrieg mussten, war für lange Zeit das fröhliche Treiben auf dem alten Sportplatz zwischen Kleinbahn, Trift zur Sandschelle und der Fernverkehrsstraße 1, vorbei. Erst Ende der Vierziger begann man wieder an andere Dinge zu denken. Dank der Initiativen von Bernhard Krause, Adolf Kabler und „Möppi“ Schönefeld wurde wieder Ball gespielt. Bald gab es nicht nur eine Fußballmannschaft, sondern das Handballspiel der jungen Frauen und Mädchen begeisterte viele. In den fünfziger Jahren wurden einige Erfolge gefeiert. Einer der Höhepunkte waren die Fußballturniere zu Pfingsten. Hierzu kamen sogar Mannschaften aus dem damaligen Westdeutschland angereist. Nach gewissen Querelen im Verein, die wohl durch eine verstärkte Politisierung ausgelöst worden waren, stellte der Verein „Traktor“ Groß Kreutz den Punktspielbetrieb ein. Einige der Spieler gingen, u.a. nach Schenkenberg, um dort weiter zu spielen. Erste Versuche, das Fußballspielen wieder zu aktivieren, erfolgten 1972/73. Maßgeblichen Anteil daran, daß im Spieljahr 1974/75 der Punktspielbetrieb mit 17 Jugendlichen wieder aufgenommen wurde, hatte Wolfgang Messerschmidt. Er, W. Haak, R. Grimm, W. Marutzki, K.-H. und V. Opitz gründeten zusammen mit weiteren 18 Jugendlichen und 22 Erwachsenen die Sektion Fußball und schlossen sich der BSG „Traktor Groß Kreutz“ an. In der folgenden Zeit gab es viel zu tun, der sogenannte neue Fußballplatz (jetzt nördlich der Fernverkehrsstraße gelegen) musste erst bespielbar gemacht werden, Umkleidekabinen, Toiletten und Waschraum wurden dringend benötigt. Dank der guten Arbeit mit der Jugend, konnten ab Spieljahr 1983/84 zwei Männermannschaften am Punktspielbetrieb teilnehmen. 1986/87 nahmen eine Männer- und eine Seniorenmannschaft am Wettbewerb teil. In dieser Zeit wurden auch Kontakte zum Nachbarland Polen gepflegt.

Am 28.August 1990 wurde der Beschluß gefasst, einen neuen Verein zu gründen. Seit 1992 gibt es den „FSV Groß Kreutz e.V.“ mit dem Vorsitzenden W. Messerschmidt. Die Mitgliederzahl ist auf 96 (1998) angestiegen und fünf Mannschaften nehmen am Spielbetrieb teil. Auch die sportlichen Erfolge können sich sehen lassen: 1998 wurden die Junioren Staffelsieger und Kreispokalsieger, 1999 stieg die erste Männermannschaft in die 1. Kreisklasse auf. Materielle und finanzielle Unterstützung erhält der Verein von mehreren Betrieben aus dem Ort und Umgebung und auch aus dem „Gemeindesäckl“. Der Fußballverein ist nicht nur „stark im Kicken“ – auch beim „Feste feiern“ ist er dicke da. Jedes Jahr ein Sportlerball und alle zwei Jahre ist er Ausrichter des Dorffestes, bis 2001 sich das "Birnenfest" als zentrales Fest etablierte. Ein Verein bedarf immer diejenigen, die immer wieder Motor sind. Der Vorstand und die Übungsleiter sind das Herz eines Vereins. Als Wolfgang Messerschmidt die Leitung abgab, fanden sich zur Freude vieler Fußballanhänger neue Köpfe (Rainer Wärnke, Peter Schöttle, ..., Thomas Radant). Eins der wichtigsten Betätigungsfelder ist das Heranziehen des Nachwuchses. Viele Übungsleiter opfern ihre Freiszeit, um mit den "Kids" - den Kindern und Jugendlichen zu üben. Die Corona-Pandemie hatte das Sporttreiben so ziemlich lahm gelegt, um so größere Begeisterung fand die Werbeveranstaltung für und mit den Kleinen und den Eltern am 17. Mai 2021 auf dem Sportplatz.


Einige andere Sportarten, wie Tischtennis, Judo, Frauengymnastik oder Volleyball werden auch in Groß Kreutz gepflegt. Die Turnhalle an der neuen Schule bietet vielen die Möglichkeit zur aktiven Entspannung und zu Erlebnissen in der Gemeinschaft.

Schulsport in Groß Kreutz, oder Turnen, wie es früher hieß, gibt es schon recht lange. Wenn man bedenkt, dass die Körperertüchtigung vorerst nur den Jungen vorbehalten war (man wollte ja "Kräftiger Landesverteidiger"), wurden die Mädchen erst nach dem I. Weltkrieg mit einbezogen. Im "Dritten Reich" legte man dann besonderen Wert auf gesunde, kräftige spätere Mütter. Auch zu DDR-Zeiten stand der Sport, angefangen in der Schule, hoch im Kurs. So lange es keinen überdachten Raum gab, musste der Schulsport im Freien stattfinden. Als 1950 der "Solibau" mit seinen drei Räumen entstand, wurde ein Raum für den Sportunterricht genutzt. Dies war die erste "Turnhalle" in Groß Kreutz. 1985 wurde neben dem Schulneubau in der Kleinen Lindenstraße auch eine richtig große Turnhalle gebaut. Sie wurde und wird von den Sportvereinen des Ortes und der Nachbarschaft gemeinsam genutzt, wobei der Sportunterricht immer den Vorrang hat. - Als Mitte der 60ziger Jahre auf dem VEG (Z) Groß Kreutz die Lehrlingsausbildung einen immer größeren Umfang einnahm, musste für die Berufsschüler:innen eine Möglichkeit geschaffen werden, auch sie sportlich zu betreuen. Auf dem Gutshof von Bauer Stoof entstand in der Scheune ein Turnraum. Seit Beginn des Jahres 2013 hat das OSZ Standort Groß Kreutz eine neue Einfeld-Turnhalle auf dem eigenen Gelände. Ursprünglich sollte sie gleich an der Straße "Am Gutshof" entstehen. Dagegen wehrten sich die Besitzer des barocken Herrenhauses erfolgreich in einem Prozess gegen den Kreis PM.


Tischtennisverein Groß Kreutz - TTV Groß Kreutz: (Quelle: Internetauftritt des Vereins, Stand Okt. 2015)

Nachdem einige Potsdamer TT-Freunde 1999 aufs `Land` gezogen sind, wurde der Entschluss gefasst, einen neuen Verein zu gründen. Siegbert Busler, Helge Sorge, Axel Spur und Kalle Wegener waren lange Jahre beim ESV Lok Potsdam aktiv.  Die Bedingungen in der Groß Kreutzer Sporthalle waren ideal, somit wurde am 31.05.2000 der TTV Groß Kreutz ins Leben gerufen und es ging mit einer kleinen Truppe los. Von Beginn an ebenfalls mit dabei sind Doris Spur und Peter Schwäbe mit am Start, zwei engagierte `Pioniere` der ersten Stunde und bis heute jede Woche in der Halle.   Für die erste Mannschaft, als eingespieltes "Lok Team" wurde die erste Saison 2000/2001 sehr erfolgreich beendet.  Ungeschlagen ist man als Staffelsieger in die Kreisliga B aufgestiegen. Siggi, Axel und Helge waren unter den Top 10 der 1. Kreisklasse.

Fußnoten und Weblinks