Von der Mark Brandenburg zum Land Brandenburg

Aus Chronik Groß Kreutz
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Von der Mark Brandenburg zum Land Brandenburg

Wappen der Mark Brandenburg; David Liuzzo - Custom Creation according to blazon of the coats of arms
Wappen des Landkreises Potsdam-Mittelmark

Von wem wurden wir eigentlich im Laufe der Jahrhunderte regiert? Ohne ganz tief in die Geschichte einzutauchen, kann man folgendes sagen: Bis zur Abschaffung der Monarchie 1918 stand immer ganz oben der Landesherr, angefangen von "Albrecht dem Bären", dem Gründer der Mark Brandenburg, über die Kurfürsten der Mark Brandenburg, bis zum Ende des preußischen Staates 1918. Ohne auf die territorialen Veränderungen im Laufe der Zeit näher einzugehen, war und gehörte die Mittelmark immer zum Kernland des Reiches. Bis 1848 war das Königreich eine absolute Monarchie. Einzig allein was der Monarch befahl, musste umgesetzt werden. So etwas nennt man eine Alleinherrschaft. Um ein Land zu regieren, braucht es entsprechende Institutionen. Die Machtsäulen des Staates waren eine Armee, die Justiz und die Polizei und einen Verwaltungsapparat. Sie waren es, die die Anweisungen der obersten Instanz, dem Kabinett des Königs, die notwendige Durchsetzungskraft verliehen. Die Niederlage Preußens 1806 bei Jena und Auerstedt beendete das Heilige römische Reich Deutscher Nation. Die Stein - Hardenbergschen Reformen bewirkten eine Modernisierung des Staates. Nach der endgültigen Niederlage Napoleon sollten einige Neuerungen, die man von den Franzosen gelernt hatte, auch in preußischen Landen eingeführt werden. So war ein Ergebnis des Wiener Kongresses nicht nur Gebietszuwachs, auch eine große Verwaltungsreform setzte ein. Die neu gegründeten Provinzen Preußens bildeten eine Verwaltungseinheit. In den rheinischen Provinzen wurden viele Strukturen aus der französischen Zeit übernommen. In den ostelbischen Stammlanden blieb politisch fast alles beim Alten, nur verwaltungsmäßig gab es Veränderungen. Die Provinzen wurden in Regierungsbezirke eingeteilt. Die Provinz Brandenburg gliederte sich in die beiden Regierungsbezirke Frankfurt[1] und Potsdam. Der Regierungsbezirk Potsdam war in 7 Stadtkreise und 21 Landkreise aufgeteilt. Das zuvor sächsische Amt Belzig wurde mit der Zauche zum Kreis Zauch-Belzig. Groß Kreutz liegt im Landkreis Zauch Belzig, der am 1. April 1817 gebildet wurde[2]. Den Landkreisen stehen die Landräte vor. Im Kreis gab es Landgemeinden und Gutsbezirke[3]. Amtsbezirke fassten mehrere Landgemeinden und Gutsbezirke zur gemeinsamen Verwaltung zusammen. 1928 wurden der Gutsbezirk mit der Landgemeinde groß Kreutz zu einer Verwaltungseinheit zusammengelegt. Einen nicht unerheblichen Anteil an der Durchsetzung von Verordnungen und Gesetzen hatte die Geistlichkeit. Selbst auf dem kleinsten Dorf hatten die Pfarrer die Aufgabe, den Willen der Obrigkeit zu verkünden.

Nach der Niederlage des Deutschen Reiches im I. Weltkrieg und der Abdankung des deutschen Kaisers Wilhelm II. entstanden in den verbliebenen Ländern des Deutschen Reiches mehr oder weniger demokratische Strukturen mit eigenen Verwaltungen. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden alle sozialen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Bewegungen und Kräfte dem Einheitswillen der nationalsozialistischen Regierung untergeordnet (Gleichschaltungsgesetz). Nach dem Führerprizip entstand unter der Diktatur eines Mannes ein "Einheitsstaat". Dies gelang nur durch die bereitwillige Hilfe breiter Schichten des Volkes. Mit der Einführung der Deutsche Gemeindeordnung (DGO) vom 30. Januar 1935 wurden die gewählten Gemeindevertreter abgeschaft und durch eine von der NSDAP eingesetzten Peron ersetzt. Als die Herrschaft des "Dritten Reiches" 1945 durch seine Niederlage im II. Weltkrieg beendet wurde, wurde auch Preußen als Staat aufgelöst (formell durch das Kontrollratsgesetz Nr. 46 vom 25. Februar 1947. Die Mark bzw. Provinz Brandenburg, einst Kernland des preußischen Staates, jetzt Teil der sowjetischen Besatzungszone (ohne die östlich der Oder liegenden Landesteile), wurde das Land Brandenburg. Bei der großen Verwaltungsreform von 1952, in der 1949 gegründeten Deutschen Demokratischen Republik, wurde das Land Brandenburg aufgelöst und das Territorium in die drei Bezirke Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam geteilt. Der Bezirk Potsdam umfasste 17 eigenständige Kreise, zwei davon die Stadtkreise Potsdam und Brandenburg. Aus dem Landkreis Zauch-Belzig wurden im Wesentlichen die Kreise Belzig, Brandenburg und Potsdam. Wir gehörten seitdem zum Kreis Potsdam/Land.

Nach der Wende und der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde am 3. Oktober 1990 des "Land Brandenburg" aus den drei Bezirken Cottbus, Frankfort (Oder) und Potsdam gegründet. Das neu entstanden Land Brandenburg wurde in 14 Landkreise und zwei Stadtkreise gegliedert. Unser Landkreis Potsdam-Mittelmark liegt zwischen den Städten Potsdam und Brandenburg in der Ost-Westausdehnung.

Potsdam-Mittelmark

Der Landkreis Potsdam-Mitteömark wurde


Fußnoten

  1. der Regierungsbezirk Frankfurt hatte 22 landkreise und 5 Städte
  2. Verwaltungsreform, und Stein-Hardenbergsche Reformen in den Jahren 1807–1815
  3. Gutsbezirk ist ein Verwaltungsbegriff für ein Gebiet, in dem die Bewohner der obrigkeitlichen Gewalt eines Gutsherrn unterworfen waren. In Groß Kreutz war es der Rittergutsbezirk. Es gab außerdem Domänengutsbezirke, fiscalische (Forst - u. Wasser) G.Bz. und militärische G.Bz.